Meg Rosoff: Oh. Mein. Gott.
Besprechung
Zumindest in Meg Rosoffs Szenario (aus dem Englischen übersetzt von Brigitte Jakobeit) ist er das. Bob ist 19, verschlafen, schlecht gelaunt, sexbesessen, manchmal genial (etwa an den sechs Tagen der Schöpfung) und verantwortungslos. Seinen Job als Gott macht er mehr schlecht als recht, und ohne den ältlichen Assistenten Mr. B. wäre alles auf der Erde noch viel schlimmer. Neuestes Objekt von Bobs Begierde ist die reizende Tierpflegerin Lucy, als Folge seiner noch unerfüllten Leidenschaft gibt es Klimakatastrophen, sintflutartige Regenfälle und Stürme. Währenddessen hat Mr. B. im Hintergrund seinen Job gründlich satt, Bobs Mutter Mona, attraktiv, leichtlebig und gewissenlos, verwettet Bobs Haustier, den letzten „Eck“ an den immer zornigen Gott Hed als besondere Spezialität, und Heds Tochter versucht ihn zu retten. Beherzt und respektlos greift die Verfasserin in den Fundus religiöser Überlieferungen: Bob hat bei irdischen Frauen schon als Schwan Erfolge gefeiert oder erinnert sich mit wohligem Schaudern an das Erschrecken der Menschen durch Steintafeln. Ernsthaftere Fragen wie Sterblichkeit, weltweite Katastrophen, Unausrottbarkeit von Unvernunft, Gewalt und Leid werden quasi nebenher gestellt und von Mr. B. bearbeitet.
Didaktische Hinweise
Haarsträubend, witzig, in der Auflösung nicht ganz so überzeugend bietet das Buch Überraschendes, Tiefgründiges, Komisches, vielleicht für manchen auch Ärgerliches. Immerhin stellt es die großen Fragen wirklich in neuer und sehr individueller Form. Für den Lehrer auf der Suche nach unverbrauchten Texten und „schrägen“ Problemstellungen ist das Buch eine wahre Fundgrube.
Gattung
- Romane
Eignung
als Klassenlektüre geeignetAltersempfehlung
Jgst. 10 bis 13Fächer
- Deutsch
- Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
Erscheinungsjahr
2012ISBN
9783100660701Umfang
236 SeitenMedien
- Buch