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Heinrich von Kleist: Der zerbrochne Krug

Besprechung

Dorfrichter Adam wird am Morgen von seinem Schreiber Licht mit einer unangenehmen Botschaft geweckt: Der Gerichtsrat Walter werde alsbald erscheinen, um Gericht und Kassen zu prüfen. Adam trifft diese Überraschung umso härter, da er sich schlimme Verletzungen am Kopf zugezogen hat - wobei, wird zunächst nicht ganz klar, da er dazu verschiedene Geschichten erzählt. Auch seine Perücke - Zeichen richterlicher Würde - ist ihm auf unklare Weise abhanden gekommen, sodass er die anstehende Gerichtsverhandlung kahlköpfig halten muss. Nach dem Eintreffen des Gerichtsrates beginnt die Sitzung. Zum Entsetzen des Gerichtsrates führt Adam die Verhandlung sehr willkürlich, in offenbarer Unkenntnis der juristischen Vorschriften. Die Klägerin Marthe Rull, eine Witwe, beschuldigt den jungen Ruprecht Tümpel, den Verlobten ihrer Tochter Eve, in deren Zimmer in der vorigen Nacht einen Krug zerbrochen zu haben. Ruprecht bestreitet dies und behauptet, ein anderer Mann sei in Eves Kammer gewesen, den er daraus vertrieben habe. Die ganze Angelegenheit scheint rätselhaft, zumal Eve sich weigert, zur Aufklärung beizutragen. Für den Gerichtsrat wie für die Zuschauer wird zunehmend deutlich, dass der Richter Adam etwas zu verbergen hat, da sein Verhalten immer seltsamer wird und er sich in Widersprüche verwickelt. Am Ende stellt sich heraus, dass tatsächlich Adam bei Eve in der Kammer war und dem Mädchen für seine Gunst ein Attest zur Befreiung Ruprechts vom Militärdienst in den Kolonien versprochen hatte. Ruprecht hatte die widerstrebende Eve und den Richter überrascht und diesen am Kopf verletzt, ohne ihn im Dunkeln zu erkennen. Am Ende wird Adam davongejagt und die jungen Leute werden ein Paar. Nur Marthe trauert noch um ihren Krug. Die Gerechtigkeit ist scheinbar wiederhergestellt.

Didaktische Hinweise

Biographie Kleists; historischer Hintergrund -Gattungselemente (Drams, Komödie); Aufbau; Figurencharakteristik-Analyse der Sprache (Dialog); Erweiterte Inhaltsangabe, Protokoll

Gattung

  • Dramen

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 9 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre

Erscheinungsjahr

1986 (1808)

ISBN

9783150000912

Umfang

98 Seiten

Medien

  • Buch