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Conrad Ferdinand Meyer: Das Amulett

Besprechung

Hans Schadau, ein protestantischer Schweizer, erzählt rückblickend von seiner Freundschaft mit dem Katholiken Wilhelm Boccard, den er auf einer Reise nach Frankreich kennen lernt. Schadau begibt sich nach Paris, um dort als Sekretär des Hugenottenführers Coligny für die protestantische Sache zu kämpfen, Boccard hält sich als Mitglied der königlichen Schweizer Garde in der Hauptstadt auf. Schadau verliebt sich bald in Colignys Nichte Gasparde und tötet in einem Duell den katholischen Grafen Guiche, von dem sich Gasparde beleidigt fühlt. Inzwischen verschlimmert sich die Situation der Protestanten in Paris, die Stimmung wird bedrohlich und Coligny entgeht nur knapp einem Mordanschlag. Am Bartholomäustag versucht Boccard, der von dem bevorstehenden Anschlag auf die Protestanten weiß, Schadau in Sicherheit zu bringen, indem er ihn zum Schein gefangen nimmt. In Ungewissheit über das Schicksal seiner Geliebten - die Protestanten werden in der „Bartholomäusnacht“ systematisch ermordet - beschwört Schadau seinen Freund, bei der von diesem sehr verehrten Muttergottes von Einsiedeln, Gasparde zu retten. Bei der gemeinsam unternommenen Rettungsaktion kommt Boccard ums Leben, Schadau gelingt mit Gasparde die Flucht. Der Titel der Novelle bezieht sich auf ein Amulett der Muttergottes von Einsiedeln, an dessen Wunderkraft Boccard fest glaubt. Vor dem Duell steckt er es seinem Freund heimlich in die Tasche, vor seinem eigenen Tod kann es ihn jedoch nicht beschützen. Das Amulett symbolisiert zugleich die Freundschaft der beiden Männer sowie deren - konfessionelle - Verschiedenheit: Dem Protestanten Schadau bleibt der Glaube an das wundertätige Amulett fremd.

Didaktische Hinweise

Gattung der historischen Novelle; geschichtlicher Hintergrund (konfessionelle Unterschiede); Herausarbeiten der Erzähltechnik: Rahmen, distanziertes Erzählen, Rolle des Ich-Erzählers-Zentrale Thematik: Frage nach den Gestaltungsmöglichkeiten des Menschen: Zufall, Ausgeliefertsein an ein vorherbestimmtes Schicksal

Gattung

  • Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Geschichte

Erscheinungsjahr

2002 (1873)

ISBN

9783150069432

Umfang

76 Seiten

Medien

  • Buch