Arno Holz; Johannes Schlaf: Die Familie Selicke
Besprechung
Das Drama spielt an einem Weihnachtstag in der Berliner Wohnung der kleinbürgerlichen Familie Selicke. Frau Selicke schickt ihre Söhne Albert und Walter nach ihrem Mann, einem Alkoholiker, um ihn dazu zu bewegen, am Heiligen Arbeit nach Hause zu kommen. Auch hat sich der Zustand von Linchen, ihrer jüngsten Tochter, verschlechtert. An deren Bett treten der alte Kopelke, die erwachsene Tochter Toni und Wendt, der Kandidat der Theologie, der nun eine Stelle als Landpfarrer antreten wird. Er möchte Toni nun heiraten; sie zögert aber mit ihrem Jawort, da sie ihre Eltern, die sich völlig auseinander gelebt haben, wieder einander näher bringen will. Schließlich aber stimmt sie zu. Als nach langem Warten der Vater schließlich erscheint, ist er stark betrunken, aber bester Laune. Diese schlägt in Wut um, als er die Furcht bemerkt, welche die Familie vor ihm empfindet. Linchen stirbt. Am anderen Tag erscheint Wendt und verkündet seine sofortige Abreise. Toni löst die Verlobung mit ihm, weil sie weiter zwischen ihren Eltern vermitteln will. Wendt beschließt, auf Toni zu warten und wieder zurückzukehren.
Theodor Fontane erkannte bei der Uraufführung das Neuartige des Stücks: „Diese Vorstellung wuchs insoweit über alle vorangehenden an Interesse hinaus, als wir hier eigentlichstes Neuland haben. Hier scheiden sich die Wege, hier trennt sich Alt und Neu.“
Didaktische Hinweise
Behandlung im Unterricht: Merkmale des Naturalismus; Merkmale der naturalistischen Dramatik; Charakterisierung von Personen; Diskussion verschiedener Interpretationen; Sprache des Naturalismus; Merkmale und Funktion des Dialekts; Dialekt als Kunstsprache; Aufzeigen historischer Hintergründe; Anliegen des Naturalismus; Texterschließung, literarische Erörterung, Problemerörterung
Gattung
- Dramen
Eignung
themenspezifisch geeignetAltersempfehlung
Jgst. 12 bis 13Fächer
- Deutsch
Erscheinungsjahr
ReclamISBN
9783150089875Umfang
85 SeitenMedien
- Buch
- E-Book