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Ian McEwan: Honig

Besprechung

Ian McEwan schreibt spannende Romane. Das weiß man seit „Abbitte“ (2001), der ihn zu einem international gefeierten Autor von Weltrang aufsteigen ließ. „Honig„ (im Original: “Sweet tooth“), der mittlerweile zwölfte Romane McEwans, spielt zu Beginn der 70er-Jahre in Großbritannien. In seinem Mittelpunkt steht eine schöne, junge und kluge Frau - Serena. Es wird aus ihrer Sicht in Ich-Form erzählt. Durch einen verheirateten älteren Mann, mit dem sie eine Affäre hat, gerät sie nach dem Studium der Mathematik in eine Anstellung beim Geheimdienst M15. Da sie gerne liest, wird sie mit der Aufgabe vertraut, über eine Stiftung Schriftsteller zu fördern, die regimefreundliche Gedanken verbreiten. In den ersten jungen Autor namens Tom verliebt sie sich auf der Stelle. Es beginnt eine Liebesgeschichte, die dadurch getrübt ist, dass Serena nicht sagen darf, wozu sie da ist. Ein eifersüchtiger ehemaliger Liebhaber, auch er beim Geheimdienst, verrät sie und das Ende des Buchs bildet ein Brief, den ihr Tom schreibt. Er überlässt ihr das Manuskript seines neuesten Buches und die Entscheidung, es zu veröffentlichen und außerhalb des Geheimdienstes ein gemeinsames Leben zu beginnen. Keine Frage, dass das Buch gedruckt wurde und dass der Leser sich an dessen Ende befindet.

Didaktische Hinweise

Die Lektüre bietet ein unterhaltsames Leseerlebnis ohne großen Anspruch. Historisches Hintergrundwissen sollte man aber bereitstellen. Auch Reflexionen über Leseverhalten könnten angestellt werden angesichts der Selbsteinschätzung Serenas als „primitive Leserin“. Es könnte der bemerkenswerte Aspekt untersucht werden, dass ein männlicher Autor aus der Perspektive einer Frau erzählt, die in einer Männerwelt arbeitet. Dass der Romane vor der Erfindung des Mobiltelefons spielt, erlaubt manche Szene, die junge Leute sich heute nur mehr in der Phantasie vorstellen können. Spannend, witzig, geistreich. McEwan zeigt sich in „Honig“ erneut auf dem Höhepunkt seines literarischen Könnens. FÜEZ: Geschichte, Ethik, didakt. Hinweise: Perspektivenwechsel des Autors untersuchen, Selbsteinschätzung und Selbstwahrnehmung thematisieren

Alle hier rezensierten Werke von Ian McEwan

Gattung

  • Romane

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Englisch

Erscheinungsjahr

2013

ISBN

9783257068740

Umfang

463 Seiten

Medien

  • Buch