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Ian McEwan: Nussschale

Besprechung

Hamlet lässt grüßen, allerdings im 21. Jahrhundert: Trudy betrügt ihren liebenswürdigen Mann John mit dessen widerlichem Bruder Claude. Sie ist hochschwanger und plant mit ihrem Geliebten die Ermordung ihres Mannes. Das Pärchen will an das heruntergekommene, aber wertvolle Londoner Haus, das John gehört, kommen. All das erfahren wir durch einen höchst ungewöhnlichen Erzähler, nämlich durch den Fötus in Trudys Bauch, der uns altklug und weltklug zugleich (er hat im Mutterleib durch die Podcasts, die seine Mutter ständig hört, bereits ganz erstaunliche Kenntnisse über die Welt und die Menschen gewonnen) nicht nur das Geschehen, sondern auch jede Menge Kommentare zum Zustand der Welt in Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft übermittelt. Der Mord am arglosen Vater gelingt, aber die Täter entkommen nicht, das verhindert der Sohn des Ermordeten, der im für die Mörder unpassendsten Augenblick zur Welt kommt. Ein furioses Buch, aus dem Englischen übersetzt von Bernhard Robben, ungewöhnlich, phantasievoll, witzig, klug, treffsicher, erhellend.

Didaktische Hinweise

Als Leseangebot und zur Analyse (auch auszugsweise, z. B. könnte man den Schülerinnen und Schülern die große Klage über den Zustand der Welt ohne das anschließende Weltlob in die Hand geben und sie auffordern, eine Entgegnung zu schreiben) gut geeignet, wegen der expliziten Darstellung der sexuellen Beziehung jedoch nur für die Oberstufe.

Alle hier rezensierten Werke von Ian McEwan

Gattung

  • Romane

Eignung

in Auszügen geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Englisch

FÜZ

  • Soziales Lernen

Erscheinungsjahr

2016

ISBN

9783257069822

Umfang

277 Seiten

Medien

  • Buch