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Alfred Andersch: Winterspelt

Besprechung

Ritterkreuzträger Major Dincklage, Kommandeur an der deutschen Westfront, spielt mit dem Gedanken, sein Bataillon kampflos den Amerikanern zu übergeben. Seine Geliebte, die untergetauchte Lehrerin Käthe Lenk, Exgeliebte des resignierten Kommunisten Wenzel Hainstock, drängt auf Ausführung dieses Planes. In dem emigrierten Kunsthistoriker Bruno Schefold findet sich schließlich ein Kurier, der bei dem Versuch, zu den feindlichen Linien zu gelangen, aber von dem deutschen Gefreiten Hubert Reidel gefasst und zuletzt aus persönlichem Hass ermordet wird. Damit wird der gesamte Plan zunichte gemacht. Dincklage wird noch in derselben Nacht zu einem anderen Einsatzort abkommandiert, Käthe wird zu den Amerikanern gehen, Hainstock bleibt in Winterspelt. In die Handlung, die nur einen einzigen Tag, den 12. Oktober 1944, umfasst, sind ständige Rückblenden eingefügt, die der komplexen Charakterisierung der Personen dienen. In Käthe und der Darstellung ihrer Lebensgeschichte schuf Andersch eine starke Frauenpersönlichkeit. Die gedankliche Möglichkeit einer Auflehnung gegen den Lauf der Geschichte ist als ein Plädoyer für eine bessere Zukunftsmöglichkeit zu sehen. Symbol dieser Hoffnung ist ein von Schefold vor den Nazis gerettetes Bild von Paul Klee.

Didaktische Hinweise

Behandlung im Unterricht: Struktur eines Modernen Romans; Leitmotivik; Thematisch: der Zweite Weltkrieg im Roman bzw. im Drama (vgl. etwa Werfel, „Jakobowski und der Oberst“); Projekt: Vergleich mit anderen Andersch-Texten (z. B.: „Sansibar oder der letzte Grund“); Aufsatzunterricht: literarische Erörterung, Textanalyse

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 12 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Geschichte
  • Zusätzliche Fächer (Fachunterricht)

FÜZ

  • Kulturelle Bildung
  • Politische Bildung
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

1994 (1974)

ISBN

9783257203977

Umfang

600 Seiten

Medien

  • Buch