John Irving: Letzte Nacht in Twisted River
Besprechung
In einem Flößer- und Holzfällercamp in den Wäldern von New Hampshire verwechselt der 12-jährige Danny im Dunkeln die Geliebte seines Vaters – eine 140 Kilo schwere indianische Tellerwäscherin - mit einem Bären. Aus Angst um das Leben seines Vaters schlägt Danny mit einer schweren gusseisernen Bratpfanne zu – mit tödlichen Folgen. Das alles hat sich im Jahre 1954 zugetragen. Danny und sein Vater Dominic, der Koch des Holzfällercamps, müssen fliehen. Ihre Flucht, die sie auch nach Jahrzehnten nicht zur Ruhe kommen lässt, führt sie zunächst nach Boston und von dort weiter nach Vermont, Iowa und Kanada. Mit jedem Ortswechsel sieht sich Dominik mit einer neuen Küche konfrontiert und muss aus fremden Zutaten neue Gerichte zaubern. Für die beiden ist jeder Ortswechsel aber auch damit verbunden, sich eine neue Existenz aufzubauen und sich eine neue Identität zuzulegen.
Die jahrzehntelang andauernde Flucht (sie endet erst im Jahr 2001) hinterlässt bei Vater und Sohn tiefe Spuren. Ihr Leben ist geprägt von ständigen Abschieden, Bindungsängsten, Sehnsüchten und der Suche nach dem Sinn und der wahren Liebe im Leben. Wieder einmal schreibt John Irving einen Entwicklungsroman, der nicht nur zahlreiche autobiographische Züge aufweist, sondern viele Reminiszenzen an seine früheren Romane enthält. Die vertrauten Motive aus seinen Romanen wie Bären, Hunde, Alkoholismus, körperliche Behinderungen, Sex mit älteren Frauen, tragische Unfälle ... finden sich auch in „Letzte Nacht in Twisted River“.
Didaktische Hinweise
Gattung
- Romane
Eignung
für die Schulbibliothek empfohlenAltersempfehlung
Jgst. 11 bis 13Fächer
- Deutsch
- Englisch
Erscheinungsjahr
2010ISBN
9783257240993Umfang
732 SeitenMedien
- Buch