Rafael Sabatini: Captain Blood

Besprechung

„Captain Blood“ ist ein echter Klassiker des Piratengenres, 1935 mit Errol Flynn unter dem Titel „Unter Piratenflagge“ verfilmt. Er wurde hundertfach adaptiert, sei es als Kinderbuch, sei es als Roman oder Film. Die Figur des Captain Blood prägte das Bild des Gentleman-Freibeuters. Galant, ehrenhaft und edel. Der 1922 erstmals erschienene Abenteuerroman ist ein heroisches Hohelied auf das Goldene Zeitalter der Freibeuter um 1680. Peter Blood, von Beruf Arzt, wird 1685 unschuldig in den Aufstand gegen König James II. verwickelt und als Verräter zum Sklavenleben auf Barbados verurteilt, bis er mit einer Gruppe Gleichgesinnter per Schiff fliehen kann und mal als edelmütiger, mal blutrünstiger Korsar die Karibik unsicher macht. Durch Witz, Fantasie und Wagemut findet der Held Lösungen aus den ausweglosesten Situationen, bleibt dabei immer äußerst edel und human und fällt nie seinem Vaterland England in den Rücken. Verschmähte Liebe, verwegene Flucht, Aufstieg zum Freibeuter, Seeheld im Krieg zwischen England und Spanien - die Story ist geradlinig erzählt, spannend, romantisch und mit dem nötigen Schuss Realismus gewürzt. Viele halten Captain Blood für einen der großen, unterschätzten historischen Romane des 20. Jahrhunderts und für den authentischsten und besten Piratenroman. Die Details sind glaubwürdig, der historische Hintergrund ist fundiert. Wie weit Wahrheit und Dichtung tatsächlich zusammenhängen, erfährt man im sehr aufschlussreichen Nachwort von George MacDonald Fraser.