Nikolaus Heidelbach: Alles gut?
Besprechung
Tagebuch eines um seine Gesundheit fürchtenden Mannes
Am Weltfrauentag 2020 beginnt der Erzähler Tagebuch zu führen, weil er fürchtet, die Kontrolle zu verlieren. Die Kontrolle worüber eigentlich? Die Körpertemperatur, die Wohnung mit immer anderen Räumen? Es gibt quietschende Geräusche, einen sturzbetrunkenen Saibling, eine Schlange, die sich zu einer Breze rollt, ein Quokka, das katalanische Santanas spielt, ein wandelndes Nachtkästchen – in wochenlanger Quarantäne steigt das Fieber und der Schreiber verliert mit dem Bezug zur Außenwelt auch den zur Wirklichkeit: Panik, als Besuch aus dem Keller kommen soll, Erleichterung, dass er gar keinen Keller gebe. Am 10. Mai ist von Lockerungen die Rede. Doch der Erzähler ist zu tief in seine Welt verstrickt: „Bleibe besser, wo ich bin, was ich bin, wer ich bin“. Ohne Satzzeichen endet das Tagebuch. Je eine Seite mit einem kurzen Text und eine ganzseitige fantastische Zeichnung machen aus dem Büchlein ein zugleich gruseliges und wunderschönes Bilderbuch. Man muss nicht lange raten und auf die letzten beiden Seiten warten, um zu erraten, worum es geht: Da taucht eine Art Schwein mit Coronaviruskopf auf und bringt den Erzähler vollends um den Verstand.
Didaktische Hinweise
In diesen Zeiten besonders, aber auch wenn wieder „Alles gut“ ist, wird man mit den Schülerinnen und Schülern an dem Thema arbeiten. Texte und Bilder regen zum Nachdenken und weiter Fantasieren an. Eigene Ängste und Vorstellungen können verarbeitet werden, nichts ist dabei zu abwegig: oder ist es verrückt, eine Maske aus Spaghetti zu flechten?
Gattung
- Bilderbücher
- Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher
Eignung
themenspezifisch geeignetAltersempfehlung
Jgst. 7 bis 13Fächer
- Deutsch
- Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
- Kunst
FÜZ
- Alltagskompetenz und Lebensökonomie
- Werteerziehung
Erscheinungsjahr
2020ISBN
9783311250135Umfang
64 SeitenMedien
- Buch