Ernst Peter Fischer: "Noch wichtiger als das Wissen ist die Phantasie"

Besprechung

Der renommierte Wissenschaftsautor Ernst Peter Fischer diskutiert in diesem Buch die Geisteswelten von fünfzig berühmten Wissenschaftlern auf jeweils drei bis sechs kleinbedruckten Seiten. Nacheinander werden dem Leser namhafte Vertreter aus Astronomie und Physik, Mathematik und Informatik, Naturforschung und Biologie, Chemie und Medizin und schließlich Molekularbiologie und Genetik vorgestellt. So entdeckt man viele neue Fakten aus dem Leben und Wirken von beispielsweise Galileo Galilei, Marie Curie, Richard P. Feynman, Carl Friedrich Gauß, Charles Darwin, Robert Koch und Jacques Monod. Fischer geht weniger auf die Lebensdaten der einzelnen Persönlichkeiten ein, sondern versucht seine Leser vielmehr mit den unterschiedlichen Geisteshaltungen und Denkweisen der einzelnen Wissenschaftler vertraut zu machen. Dazu stellt er jedem kleinen Kapitel ein Zitat voran, auf das er bei der dann folgenden Beschreibung der Arbeiten des zugehörigen Forschers jedoch nur selten eingeht. Insgesamt erfahren in diesem Buch naturwissenschaftlich interessierte Schüler etwas mehr über die Menschen, deren Namen meist nur kurz im Unterricht der entsprechenden Fächer erwähnt werden. Durch eine zum Teil recht elaborierte Ausdruckweise und die Verwendung von zahlreichen Fachbegriffen und Fremdwörtern wird das Lesevergnügen für ein jugendliches Publikum wohl eher gebremst. Zudem werden die Texte weder von erklärenden Illustrationen noch Abbildungen der vorgestellten Wissenschaftler begleitet. Durch die kurzen Kapitel eignet sich das Buch eher als kleine Bettlektüre, mit der man jeden Abend eine Viertelstunde lang dem Lebensweg eines Forschers folgen kann. Insgesamt bleibt „Noch wichtiger als das Wissen ist die Phantasie“ eher etwas für richtige Naturwissenschaftsfans, die sich auch für die Menschen hinter ihren Entdeckungen interessieren. Aufgrund meiner Einwände: „nur bedingt empfehlenswert“.