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François Lelord: Es war einmal ein blauer Planet

Besprechung

Der Autor François Lelord geht in seinem Buch „Es war einmal ein blauer Planet“ der Frage „Was ist Glück?“ nach. Dazu spannt er ein breites Szenario auf. 

Nach der nuklearen Apokalypse leben die Menschen auf dem Mars, unter der allwissenden künstlichen Intelligenz „Athene“ und einer weiblichen Militärregierung. Bei den technisch hochentwickelten Menschen wird Glück verstanden als aktives Tätigsein, das das Überleben sichert.

Das große Ziel der auf den Mars lebenden Menschen ist die Wiederbesiedlung der Erde. Doch zu einer als Vorhut entsandten Gruppe von „Zomos“, also Berufssoldaten, bricht plötzlich der Kontakt ab. 

Hier kommt der Protagonist Robin ins Spiel, ein durchschnittlicher Soldat und Neutrum, was gleichbedeutend mit nutzlos für die Marskolonie ist. Ausgerechnet er soll sich, noch dazu im Alleingang, auf die Suche nach den verschollenen Zumas machen. Das wirft natürlich Fragen auf, vor allem bei seiner große Liebe Yu. Diese ist eine hochintelligente Programmiererin mit Möglichkeiten in Athenes großen Wissensspeicher auch an geheime Dokumente zu kommen. 

Robin, der Antiheld entwickelt sich im Laufe der Geschichte zur Führungspersönlichkeit und Retter der gefangenen Soldaten. Dazu widersetzt er sich der Allmacht Athenes und den Befehlen des Militärs und trifft seine eigenen Entscheidungen, die ihm schließlich zu seinem persönlichen Glück verhelfen.

Auf der Erde trifft er überlebende, indigene Völker, deren unterschiedliche Lebensweisen ihn in seinem Verständnis von Glück beeinflussen. Er schreibt seine Eindrücke nieder. Glück ist, dem anderen das größtmögliche Vergnügen zu bereiten. Glück ist freie Liebe. Glück ist aber auch, sich so zu fühlen wie die anderen. Glück ist Freiheit, und Glück ist sich selbst gesteckte Ziele zu erreichen.

Auch Philosophen wie Wittgenstein, Aristoteles oder Epikur werden zum Thema Glück zitiert. 

Das größte Glück des Helden Robin besteht in seiner Liebe zu Yu. Dieses Band der beiden Liebenden ist so stark, dass es jeder Form von Autorität und Macht standhält.

Didaktische Hinweise

Als schulische Lektüre ist das Buch nur in Auszügen geeignet, da die Themen der freien Liebe und körperlichen Hingabe die Jugendlichen zu sehr ablenken. In Auszügen mag das Philosophieren über Glück sicher für den Ethik- und Religionsunterricht gute Gedankenanreize geben. So wie beispielsweise auf Seite 65: Die Definition von Glück wird hier in Abhängigkeit von seiner Umgebung gesehen.

Seite 70 kann zum Nachdenken über die These „Glück ist sich so zu fühlen wie die anderen“ dienen.

Für den Kunstunterricht eignet sich die anfängliche Beschreibung der Lebenssituation auf den Mars. Das kann gut als Anregung für bildnerisches Gestalten zum Thema „Wie werden wir in in der Zukunft wohnen?“ herangezogen werden. Dazu müsste man aber auch einzelne sprachliche Formulierungen entschärfen. 

Gattung

  • Fantasy
  • Science-Fiction

Eignung

in Auszügen geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 5 bis 12

Fächer

  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Kunst

Erscheinungsjahr

2020

ISBN

9783328601067

Umfang

281 Seiten

Medien

  • E-Book
  • Buch