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Lene Albrecht: Wir, im Fenster

Besprechung

Die dreißigjährige Linn erinnert sich an ihre Teenagerfreundschaft mit Laila in Berlin-Kreuzberg in der Nachwendezeit zurück. Laila lebt zunächst bei ihrer Oma – dass die Mutter Alkoholikerin ist, wird erst am Ende des Buches klar. Als die Großmutter in die Türkei zurückkehrt, nehmen Linns Eltern das Mädchen auf. Linn und Laila erleben große Nähe und Faszination, Freundschaft und sexuelle Annäherung, aber es gibt auch Konkurrenz, Eifersucht, Gruppenzwänge durch die Clique und Verrat, und dann verschwindet Laila. Diese Leerstelle versucht Linn durch aufflackernde Erinnerungen zu füllen, Lailas Probleme und die Abgründe dieser Kinderfreundschaft, aber auch das Ausmaß der gegenseitigen Anziehung werden ihr erst allmählich klar.

Eine Coming-of-Age-Geschichte, eine Geschichte über die Ambivalenzen in Freundschaften, Blicke auf das Berlin der Nachwendezeit, teilweise atmosphärisch dicht, durch den Wechsel der Zeitebenen und teils nur verschlüsselt-knappe Hinweise (Rolle der Erinnerung!) eine Lektüre nicht ohne Anspruch.

Didaktische Hinweise

Im Unterricht einsetzbar zu den Themen Freundschaft, soziale Unterschiede, Erinnerung.

Die öfter gelobten sinnlichen Beschreibungen etwa des Riechens könnten eingehender analysiert werden.

Thematische Vergleiche zu Elena Ferrantes Freundschaftsromanen liegen nahe, wenngleich hier völlig anders erzählt wird.

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Psychologie
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre

FÜZ

  • Kulturelle Bildung
  • Soziales Lernen
  • Sprachliche Bildung
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2019

ISBN

9783351050658

Umfang

223 Seiten

Medien

  • Buch