Zora del Buono: Hinter Büschen, an eine Hauswand gelehnt
Besprechung
Ein verbotenes Verhältnis mit Abhängigen (diesmal in der Variation ältere Frau und jüngerer Mann) oder Liebe und Faszination? Sittenstrenge Universitäten in Neu-England kennen da kein Pardon (und auch bei der/dem Leser/-in schleicht sich immer wieder ein kleines Fragezeichen ein, denn solche Verbote haben ja durchaus ihren Sinn). Die Dozentin Vita (aus Europa) trifft in einem heißen Sommer auf den Studenten Zev und ist von seiner Körperlichkeit, aber auch von seinem rebellisch-kritischen Geist fasziniert. Anders als seine überwiegend sportlichen, teilweise fanatisch religiösen oder einfach naiven und desinteressierten Altersgenossen erscheint er Vita als Inkarnation ihrer eigenen Jugendjahre, politisiert und engagiert. Die beiden verbindet ihr Interesse an Edward Snowden und dem NSA-Skandal; während Zev die allgemeine Überwachung fürchtet und kritisiert, stehen Universitätsleitung und die Mehrheit der Studenten auf der anderen Seite. Und tatsächlich haben Vita und Zev ja auch etwas zu verbergen, der Titel deutet die Heimlichkeit ihres Verhältnisses schon an, und Vita macht Bekanntschaft mit einem wenig freundlichen Amerika.
Didaktische Hinweise
Der zweifellos gut gemacht und intelligente Romanezeigt eine Fülle aktueller Phänomene auf und kritisiert sie. Dennoch dürfte er für unsere Klientel, also Schülerinnen und Schüler, vielleicht ein wenig fern sein und zudem ist er aus der Perspektive der Fünfzigjährigen geschrieben, die entsprechend anders reflektiert. Also keine Lektüreempfehlung, aber bei Projekten „Campusroman“ zu berücksichtigen.
Gattung
- Romane
Eignung
für die Schulbibliothek empfohlenAltersempfehlung
Jgst. 12 bis 13Fächer
- Deutsch
FÜZ
- Soziales Lernen
Erscheinungsjahr
2016ISBN
9783406696909Umfang
171 SeitenMedien
- Buch