Hans Peter Althaus: Chuzpe Schmus & Tacheles

Besprechung

Die jiddische Sprache, die sich im Mittelalter durch die Verfolgung der Juden in ganz Europa verbreitet hat, ist noch heute in einigen jüdischen Gemeinden in Amerika aktiv (vgl. hierzu auch Deborah Feldmanns autobiographischen Roman „Unorthodox“. Auch im deutschen Wortschatz finden sich bis heute Spuren des Jiddischen. Der emeritierte Professor für Germanistische Linguistik Hans Peter Althaus hat in seinem Buch mit dem Titel: „Chuzpe, Schmus & Tacheles“ eine Vielzahl an Wörtern und Redeweisen unter verschiedenen thematischen Gesichtspunkten zusammengefasst: Unter Schlagworten wie „Unerwartetes“, „Religiöses“, „Geschäftliches“, „Schicksalhaftes“, „Kommunikatives“, „Positives“, „Negatives“ „Einzigartiges“ und „Floskelhaftes“ finden sich zahlreiche jiddische Begriffe, die ­ – wie der Autor darlegt –­ zwar einen kleinen, aber dennoch recht aktiven Bestandteil der deutschen Sprache ausmachen. Zu ihnen gehören z. B. Wörter wie „zocken“ oder „Zoff“ oder auch Redewendungen wie „Einen guten Rutsch“ oder „Hals- und Beinbruch“. Was es genau mit dem sozial- und kulturgeschichtlichen Hintergrund dieser Wörter und Redewendungen auf sich hat und wie diese Eingang in die deutsche Sprache gefunden haben, wird genauso erklärt, wie Prozesse der Sprachentwicklung. Hier spielten neben Dialekten, Soziolekten und der literarischen Verwendung v.a. die Assimilation sowie der Bedeutungswandel eine wichtige Rolle.