Meike Blatzheim; Beatrice (Hrsg.) Wallis: Jetzt tu ich was! Von der Lust, die Welt zu verändern

Besprechung

Den 30 Beiträgen, die in diesem Buch zusammengestellt sind, liegt allesamt der Gedanke des sozialen Miteinander zugrunde, der den Menschen als animal sociale, als soziales Wesen charakterisiert. Die Beiträger kommen aus allen Altersklassen, allerdings sind es deutlich mehr Frauen als Männer, die den Entschluss fassen, aktiv gegen Zustände, die sie so nicht mehr akzeptieren wollen, anzugehen. Die Bandbreite der Aktivitäten ist gewaltig – allen ist gemeinsam, dass sie die Welt wenigstens in einem Punkt besser machen wollen. Und dies selbst im Wissen, dass ihnen das nicht gelingen wird. Aber versuchen will man es trotzdem, eben weil es in der Natur des Menschen so angelegt ist. Dabei erfährt der Leser nicht nur eine große Fülle von Ansätzen zur Hilfe für andere. Immer wieder kommt auch der Aspekt zur Sprache, dass der Helfende selbst Beglückung und Befriedigung erfährt, indem er anderen Gutes tut. Das Buch ist ein eindringlicher Handlungsappell. Ganz besonders deutlich wird dies am letzten Beispiel, „Mach es!“, dem Beitrag einer Einundzwanzigjährigen.

Wünschenswert wäre, dass man diesem Band, der schwerpunktmäßig jüngere „Macher“ aufführt (nur ein „Alibi-Rentner“, Alter 74!), einen zweiten folgen ließe, der die (vergleichbaren) ehrenamtlichen Tätigkeiten von Vertretern der älteren Generation präsentierte, das heißt, ihren Beitrag dazu, auf vielleicht weniger spektakuläre, aber ebenso wirkungsvolle Weise einen kleinen Ausschnitt der Welt zu verbessern; denn zum Kampfruf „Jetzt tu ich was!“ ist es, genau genommen, nie zu spät.

Dies mindert selbstverständlich wegs den exemplarischen Wert des vorliegenden Bandes für junge Leser, denn „Exempla trahunt“! Und gerade dem jungen Menschen fehlt ja gelegentlich noch der Mut, einer erkannten Bedürfnislage die Tat folgen zu lassen. Die in diesem Band aufgeführten Modelle können ihm dazu eine große Hilfe sein.