Julia Dürr: Wo kommt unser Essen her?

Besprechung

Ein interessantes und anschauliches Bilderbuch über die Herkunft unserer Lebensmittel

Das großformatige Bilderbuch für Kinder ab 6 Jahren erklärt auf übersichtlich und ansprechend gestalteten Doppelseiten die Herkunft unserer Nahrung.

Dabei wird die Herstellung von Milch, Brot, Fisch, Fleisch, Äpfeln, Eiern und Tomaten beschrieben. Jeweils zwei Doppelseiten sind einem Lebensmittel gewidmet. Auf den jeweils ersten beiden Seiten werden eine kleiner und ein großer Betrieb einander gegenübergestellt. Man sieht z. B. den Aufbau einer Bäckerei und den einer Backfabrik. Die Maschinen und die Tätigkeiten der Personen sind anschaulich gezeichnet und nachvollziehbar beschriftet. Auf der folgenden Doppelseite werden nun die einzelnen Produktionsschritte detailliert beschrieben. Dabei wird erläutert, auf welche Weise die Zutaten angeliefert werden, wie der Teig jeweils produziert wird und welche Menschen an der Herstellung beteiligt sind.

Der Ton ist stets sachlich und die Autorin kommt ohne erhobenen Zeigefinger aus, dennoch erschließen sich aus den Bildern und den Erläuterungen die Unterschiede zwischen Einzelbetrieb und fabrikmäßiger Produktion.

Lediglich bezüglich der Antwort auf die Frage, warum es braune und weiße Hühnereier gibt, ist eine kleine Anmerkung zu machen; anders als in Julia Dürrs Buch behauptet, legen weiße Hühner nicht automatisch weiße Eier und braune Hühner braune. Der Sachverhalt ist ein klein wenig komplizierter: die Eierschalenfärbung ist genetisch bedingt und hat nichts mit der Farbe des Gefieders zu tun, sondern hängt mit der Schalendrüse im Legedarm des Huhns zusammen. Dort werden Pigmente aus dem roten Blutfarbstoff produziert. Diese färben die Eier braun, während sie bei Hühnerrassen, denen diese Farbstoffe fehlen oder bei denen sie nur in geringen Mengen auftreten, weiß bleiben. Sehr verständlich aufgezeigt wird dieser Zusammenhang auf der entsprechenden Webseite der Zeitschrift GEO.

Die letzte Doppelseite des Bilderbuchs gibt wertvolle Tipps für die eigene Recherche. Sie regt die jungen Leserinnen und Leser dazu an, selbst im Internet nachzuforschen, woher ihr Essen stammt. Dabei werden unter anderem die Bedeutung des QR-Codes auf Fischprodukten, die Kennzeichen auf Milchpackungen und die Stempel auf Eiern erklärt.