Eva Erben: Mich hat man vergessen

Besprechung

Die 107 Seiten fassende Lektüre ist in drei Teile gegliedert: Erinnerungen an die Kriegszeit der Autorin Eva Erben mit Fotodokumentation, einem Nachwort von Mirjam Pressler und einem Interview mit der Autorin.

Eva Erben, eine tschechische Jüdin, geb. 1930 in Prag, lebte glücklich mit ihrer Familie bis zu ihrem 9. Lebensjahr. Mit der Besetzung der Tschechoslovakei durch die Nazi-Deutschen im Jahr 1939 änderte sich das schlagartig und es begann ein fünfjähriges Martyrium, berührend und fesselnd auf nur 40 Seiten niedergeschrieben. 
Der Leser wird hineingezogen in die jüdische Leidensgeschichte während des 2. Weltkriegs und erfährt, wie Menschen, einmal ihrer Identität beraubt, sich verändern können, wenn sie unsägliches Leid erleben. So wird die Familie der Protagonistin zunächst nach Theresienstadt und später nach Ausschwitz deportiert. Vater und Mutter kommen dabei ums Leben.

Trotz der wideren Umstände stirbt Evas Hoffnung auf ein Ende der Gräuel der Nazizeit nie ganz. Sie überlebt durch Glück den Todesmarsch in Ausschwitz, wird von einer tschechischen Familie aufgenommen und gepflegt. Nach dem Krieg zieht sie erst zu ihrer Tante, dann in ein Waisenhaus und schließlich nach Israel. Dort bleibt sie sesshaft und gründet eine Familie.

Das Nachwort von Mirjam Pressler unterlegt mit Zahlen und historischen Daten Evas Zeit und das Schicksal der Juden.

Das abschließende Interview mit der Autorin gibt Einblick in deren Sichtweise und Wertehaltung.