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Martina Wildner: Königin des Sprungturms

Besprechung

Martina Wildner spricht mit ihren Büchern eine spezielle Gruppe von LeserInnen und Lesern an, die für das Kinderbuch ein bisschen zu alt und für das Jugendbuch zu jung sind. Vieles ist da in Veränderung und auch die Protagonisten Nadja weiß nicht so recht, wie sie das einordnen soll, was in diesem Sommer passiert ist: Bisher war Karla immer ihr großes Vorbild, die alle Sprünge perfekt vormachte. Nadja dagegen ist zum Springen nur gekommen, weil Karla auch dabei war. Als Karla nun hinter den an sie gesteckten Erwartungen des Leistungssports zurückbleibt, holt Nadja plötzlich auf, unter anderem, weil sie es Alfons zeigen möchte, der auch in ihrer Mannschaft ist. Erzählt wird das Ganze aus einem merkwürdig distanzierten Blick, das Springen spielt für die Gegenwart der Erzählerin keine Rolle mehr, sie hat diese Phase ihres Lebens hinter sich gelassen. Eindrucksvoll wird beschrieben, wie sie sich langsam von Karla entfernt und ihr doch immer näher kommt, als sie versteht, wie deren Springen zusammenhängt mit dem Fallen, dem Selbstmord, von Karlas Vater, der sich vom Balkon gestürzt hat.

Didaktische Hinweise

„Königin des Sprungturms“ ist deshalb ein ganz besonderes Buch, weil sich die Protagonistin eigentlich bis zum Schluss verstecken will, nur als Beobachterin auftaucht, als nicht ganz vollgültige, nicht ganz selbstbewusste Freundin von Karla, der „Königin des Sprungturms“. Auch als sie selbst gewinnt, glaubt sie das nicht verdient zu haben. Martina Wildner beschreibt hier auch, wie Kinder leben, die als Leistungssportler behandelt werden, deren Leben nur aus einer Sportart besteht.

Gattung

  • Romane

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 6 bis 8

Fächer

  • Deutsch
  • Sport

Erscheinungsjahr

2013

ISBN

9783407820273

Umfang

216 Seiten

Medien

  • Buch