Jörg Isermeyer: Alles andere als normal

Besprechung

Lukas ist 12 Jahre alt, Star-Wars-Fan und auch sonst in allem „normal“. Eigentlich hätte alles so bleiben können. Ist es aber nicht, weil er Jule trifft. Als er von der Schule nach Hause geht, starrt sie gerade in eine Wohnung in seiner Straße. Überhaupt beschattet sie gerne Menschen. Er lässt sich, obwohl das Kennenlernen weniger harmonisch verläuft, auch darauf ein. Gemeinsam verfolgen sie zwei Typen und landen in einem alten Gebäude voller geklauter Fahrräder. Die beiden wollen die Polizei verständigen, doch das geht nicht, denn zu den beiden Dieben gesellt sich noch ein dritter, Jules Bruder. Was tun? Mit Jules Bruder reden? Doch zur Polizei gehen? Die Eltern einweihen? Dazu taucht auch noch Jules Klassenlehrer auf, der der alleinerziehenden, hart arbeitenden Mutter verrät, dass Jule häufig die Schule schwänzt. Die Geschichte nimmt an Fahrt auf, es gibt auch eine wilde Verfolgungsjagd, an deren Ende letztlich alle auf der Polizeistation landen. Und wieder gehen. Erst eine Woche später wird auf anderem Weg klar, dass Jules Bruder kein Fahrraddieb bleibt.„Alles andere als normal“ ist ein schönes Kinderbuch, das für Jungen und Mädchen gleichermaßen Identifikationsmöglichkeiten bietet: Die Geschichte wird im Wechsel aus der grau unterlegten Ich-Perspektive Jules und aus der weiß gehaltenen Ich-Perspektive Lukas` erzählt. So kommt trotz der beiden Ich-Perspektiven keine Verwirrung auf. Es ist spannend, wie sich die beiden, die sich ewige Freundschaft geschworen haben, angesichts des Verbrechens verhalten. Die Lösung, die sie finden, ist gut.