Peter Goes: Die Zeitreise

Besprechung

Auf jeweils einer Doppelseite dieses großformatigen Buchs wird eine Epoche oder ein Kulturbereich der Weltgeschichte vorgestellt. Beginnend mit dem Urknall streift der Autor zunächst das Entstehen des Lebens und das Zeitalter der Dinosaurier. Nach dem ersten Auftreten der Menschen und deren Siedlungen werden schlaglichtartig die frühen Kulturen Mesopotamiens, Ägyptens, Griechenlands, Roms und Byzanz beleuchtet. Nach einer Doppelseite über das Mittelalter wird dann beginnend mit dem 14. Jh. jeweils ein Jahrhundert vorgestellt, gelegentlich werden einzelne geschichtliche Teilaspekte wie beispielsweise die Entdeckungsreisen im 16. und 17. Jahrhundert betrachtet. Nach den Weltkriegen und der Russischen Revolution werden ab den 1950er-Jahren die jeweils wichtigsten Ereignisse eines Jahrzehnts diskutiert, bis mit den 2010er-Jahren die Darstellung mit einem knappen Ausblick endet.

Peter Goes lässt beim Urknall einen Strom der Zeit entspringen, der sich nach und nach über jeweils eine Doppelseite arbeitet und bringt damit seinen Lesern in sehr ansprechenden, zum Teil Wimmelbuch-artigen Illustrationen jeweils eine Epoche näher. Die künstlerische Gestaltung des Buchs in seinen gedeckten Farben vor Sepia-Hintergrund ist vor allem wegen seiner aufregenden Bildideen durchwegs großartig gelungen. Leider bereitet der von Verena Kiefer aus dem Niederländischen übersetzte Text nicht immer die gleiche Freude. In extrem kurzen Textpassagen, die die dominierenden Illustrationen begleiten, wird manchmal historisches Wissen so arg verkürzt, dass nur noch Begriffe ohne ihre historischen Zusammenhänge oder Erläuterungen genannt werden. Beispielsweise findet sich im Kapitel über Mesopotamien der Satz: „Die Stadtstaaten wuchsen heran und eine Kultur folgte auf die nächste, wie das Altbabylonische Reich, das Assyrische Reich und das Neubabylonische Reich." Ohne weitere Einordnung der Begriffe bleiben solche Passagen nahezu inhaltsleer.