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Andreas Gößling: Opus – Das verbotene Buch

Besprechung

Im Jahre 1499 übernimmt der fünfzehnjährige Amos von Hohenstein geheimnisvolle Aufträge für seinen verehrten und hochgelehrten Freund Valentin Kronus. Sie führen den jungen Mann in die Reichsstadt Nürnberg. Dort begegnen ihm Weltuntergangsprediger, die allmächtige Inquisition, die Ketzer und Hexen verfolgt, und die schöne Diebin Klara, in die er sich verliebt.

Noch spannender und gefährlicher sind allerdings die Fähigkeiten, die Amos bei der Lektüre von Kronus’ Werk „Das Buch der Geister“ erwirbt. Bald ist Amos in der Lage, mit jedem anderen Leser des Werks in telepathische Verbindung zu treten, zunächst mit seinem Lehrer Kronus, bald aber gelingt es ihm auch mit Klara zu „sprechen“. Magisches Können hat Amos bitter nötig. Denn die Inquisition will das „Buch der Geister“ vernichten. Amos hat die einzige Abschrift und soll sie für Kronus in Sicherheit bringen. Aber Hannes, ein Gehilfe des Unterzensors Skythis, hat trotz des strengen Verbotes im „Buch der Geister“ gelesen und das Buch lässt ihn nun nicht mehr los. Er will das tun, was alle tun müssen, die in diesem Werk lesen: er will weiterlesen. Weil Amos die einzige Abschrift hat, verfolgt er ihn auf Schritt und Tritt, denn Hannes hat durch die Lektüre die magische Fähigkeit erworben zu spüren, wo das Buch ist. Skythis setzt seinen Gehilfen gnadenlos für seine Zwecke ein und hetzt ihn auf Amos’ Fährte quer durch das Reich. Schließlich gelingt es dem Unterzensor Amos zu verhaften. Amos kann das kostbare Werk im letzten Moment Klara übergeben, der die Flucht gelingt. Damit endet Gößlings Romane, und der Leser hofft auf eine Fortsetzung, die bereits unter dem Titel „Opus – Die Bücherjäger“ erschienen ist.

Andreas Gößling hat einen unterhaltsamen Romane über die Macht der Phantasie und ihre zum Teil noch mächtigeren Gegner geschrieben. Verdienstvoll ist das Nachwort, das Dichtung und Wahrheit sorgfältig trennt und interessante Tatsachen über die Zeit um 1500 vermittelt.

Didaktische Hinweise

Für Schülerinnen und Schüler der achten Jahrgangsstufe ist der Romane sicher eine höchst spannende Klassenlektüre. Geschichte und Literatur lassen sich vor allem anhand des Nachwortes wunderbar miteinander verknüpfen. Inzwischen liegt auch das Hörbuch (Lübbe Audio) vor, gelesen von Joachim Kerzel, das im Unterricht eingesetzt werden könnte. Eine interessante Internetseite zur Hexenverfolgung mit zahlreichen Informationen, Unterrichtsmaterialien, Onlinespielen und Rätseln sowie weiterführenden Links kann die Behandlung des Romanes noch abwechslungsreicher gestalten.

Alle hier rezensierten Werke von Andreas Gößling

Gattung

  • Fantasy
  • Romane

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 10

Fächer

  • Deutsch
  • Geschichte

Erscheinungsjahr

2010

ISBN

9783414822116

Umfang

300 Seiten

Medien

  • Buch