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Jaap ter Haar: Oleg oder die belagerte Stadt

Besprechung

Nachdem sein Vater beim Versuch, mit einem LKW Lebensmittel über den zugefrorenen Ladogasee in die Stadt zu bringen, umgekommen ist, lebt Oleg allein zusammen mit seiner kranken Mutter in der hungernden Stadt.

Mit seiner völlig erschöpften Freundin Nadja will er eines Tages von außerhalb der Stadt Lebensmittel holen. Die beiden werden dabei von deutschen Soldaten festgenommen, dann allerdings nicht umgebracht, sondern aus menschlichen Motiven zu den russischen Linien zurück begleitet. Ohne dass es irgend zu Gewalt gekommen wäre, lässt man auch die Deutschen wiederum zurückkehren. Olegs Feindbild hat sich relativiert, er beginnt, im Feind auch den Menschen zu sehen. Als nach der Befreiung Leningrads deutsche Kriegsgefangene durch die Straßen marschieren und dem Hass der Bevölkerung ausgesetzt sind, empfindet Oleg Mitleid mit ihnen. Der Autor beschreibt einfühlsam und überzeugend, welche Leiden eine kriegerische Belagerung für die Bevölkerung mit sich bringt und appelliert dennoch an positive Werte wie Mitleid und Menschlichkeit, indem er die Möglichkeit von humanem Handeln auch in Extremsituationen aufzeigt.

Didaktische Hinweise

Auch Geschichte und Ethik.Ganzschriftlektüre

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 5 bis 7

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Geschichte

FÜZ

  • Kulturelle Bildung
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

1986 (1966)

ISBN

9783423078588

Umfang

123 Seiten

Medien

  • Buch