Eshkol Nevo: Wir haben noch das ganze Leben

Besprechung

Der Romane spielt in den Jahren 1998 bis 2002 in Tel Aviv und Haifa. Die vier Freunde „Churchill“, Ofir, Amichai und Juval, der Erzähler, kennen sich seit der Schulzeit und schreiben am Ende der Weltmeisterschaft 1998 ihre geheimen Wünsche auf, um vier Jahre später zu sehen, was daraus geworden ist. Es passiert viel: Churchill, der begabte Jurist, nimmt Juval dessen geliebte Jaara weg, stolpert aber bei der Verfolgung seiner ehrgeizigen Träume über eine Affäre. Amichais elegische Frau Ilana stirbt bei einer banalen Nasenoperation und lässt ihn todunglücklich mit Zwillingen zurück. Ofir gibt seine Karriere in der Werbung auf, geht nach Indien, findet sich und eine Frau. Juval leidet sehr unter der Trennung von Jaara und schreibt schließlich ein Buch über diese Jahre, in dem außer der psychologischen Freundschaftgeschichte mit ihren Höhen und Tiefen auch die Zerrissenheit des Landes und das Dramen der Besatzung eine Rolle spielen. Klar wird nach den vier Jahren, dass keiner seinen Wunsch selbst eingelöst hat, sondern jeweils ein anderer, was wohl auch ein Schlaglicht auf die israelische Gesellschaft werfen soll, die angesichts des Zustands des Landes nicht von Planbarkeit und Planungssicherheit ausgehen kann.