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Alex Capus: Leon und Louise

Besprechung

Leon und Louise lernen sich 1918 in Nordfrankreich kennen. Sie verbringen eine einzige Nacht (am Strand) miteinander und werden am folgenden Morgen durch einen deutschen Bombenangriff getrennt. Jahre später sehen sie sich in Paris wieder; Leon ist mittlerweile Ehemann und Vater und als Chemiker bei der Polizei beschäftigt, wo er Giftmischer überführt. Louise „tippt“ bei der Banque de France, hat schon ein paar graue Haare und Überbleibsel ihrer früheren Wildheit ist immerhin noch ein von Leon bewundertes Auto. Sie treffen und verlieren sich immer wieder, denn Leon fehlt es an Selbstbezogenheit und Skrupellosigkeit, Frau und Kinder zu verlassen, vor allem in den Krisenjahren des Zweiten Weltkriegs. Louise verbringt diese Jahre in Afrika, wo sie den Goldschatz der Banque de France hüten muss, und Leon versucht tapfere Ansätze der Sabotage, indem er für die Henkersknechte der Gestapo nur fehlerhaft und langsam arbeitet. Schließlich finden die beiden doch noch ein spätes und diskretes Glück, geduldet von Leons kluger Ehefrau. Der Autor hat wohl Züge seiner eigenen Familiengeschichte im Buch verarbeitet. Besonders überzeugend erscheint der Romane bei der Charakterisierung seiner Protagonisten: Leon, kein Held, aber mit einem ausgeprägten Gefühl für das, was richtig und anständig ist; seine Frau Yvonne, die die große Familie durch den Krieg bringt, aber danach völlig erschöpft und ausgelaugt ist, und Louise, spritzig, frech, traurig, charmant. Ebenso gelungen erscheint die Schilderung des besetzten Paris.

Didaktische Hinweise

Für die Schulbibliothek und als Lektüre empfohlen; besonders geeignet zur Figurencharakteristik und zur Bezugnahme auf den historischen Hintergrund. Außerdem ein Paris-Romane.

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Geschichte

Erscheinungsjahr

2012

ISBN

9783423141284

Umfang

320 Seiten

Medien

  • Buch