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Celeste Ng: Was ich euch nicht erzählte

Besprechung

Verzweiflung und Ratlosigkeit herrschen in Lydias Familie, als sie tot im See gefunden wird. Der Vater, Sohn chinesischer Einwanderer, ist Dozent an einem College in Ohio, die Mutter kümmert sich um die Kinder, Lydia, ihren Bruder Nath und die jüngste Tochter Hannah. Äußerlich ein amerikanisches Idyll. Ganz allmählich wird jedoch ein Szenario der Enttäuschungen und Zurückweisungen aufgerollt, das das Geschehen verständlich macht. Die Mutter hat auf das heiß ersehnte Medizinstudium verzichtet und stattdessen allen Ehrgeiz auf die Tochter gerichtet, der Vater hat sich immer diskriminiert gefühlt (und wurde es sicher auch), und diese Diskriminierung hat auch bei der nächsten Generation nicht aufgehört. Unausgesprochene, aber mächtige Forderungen der Eltern an die Kinder bei gleichzeitiger Verweigerung von Nähe oder ungerechter Behandlung der einzelnen Geschwister haben Verheerungen angerichtet, deren Opfer auch die Eltern wurden. Einfühlsam, klug, traurig, am Ende mit einem kleinen Hoffnungsschimmer trotz des schlimmen Geschehens beschreibt die Verfasserin diese dysfunktionale Familie. Einen Teil davon erleben sicher viele Eltern und Kinder, auch wenn sie nicht die zusätzliche Last der Fremdheit wie die Familie in diesem Buch tragen müssen.

Didaktische Hinweise

Auf jeden Fall empfehlenswert, wohl eher für Leserinnen. Analysemöglichkeiten in Hinsicht auf Migrationsprobleme, Familienstrukturen, Frauenrolle. (Aus dem Englischen übersetzt von Brigitte Jakobeit)

Gattung

  • Romane

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Englisch

FÜZ

  • Soziales Lernen

Erscheinungsjahr

2016

ISBN

9783423280754

Umfang

288 Seiten

Medien

  • Buch