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Elke Reichart: Deutschland – gefühlte Heimat. Hier zu Hause und trotzdem fremd?

Besprechung

Der etwas überladen wirkende Titel wäre gar nicht notwendig: Aus jedem dieser Porträts wird deutlich, wie schwer es ist, sich einzuleben in einem Land, dessen Kultur nicht die der Familie und damit nicht die eigene ist. Die junge Farbige, deren Eltern aus Ghana stammen, die in Frankreich geboren und dort sieben Jahre lang aufgewachsen ist, hat perfekt deutsch gelernt, beherrscht sogar den Dialekt ihres Wohnorts. Und doch erzählt gerade sie am lebhaftesten davon, wie sie nach 25 Jahren das Land ihrer Vorfahren kennen und schätzen gelernt hat. Die jungen Leute, mit denen die Journalistin E. Reichart einfühlsam Gespräche geführt hat, haben vertrauensvoll und erstaunlich offen und ohne Aggression oder Sentimentalität von ihrem Leben in einem fremden Land erzählt. Immer gibt es etwas, das anders ist: die Haut, die Sprache, die Kleidung, die Unterbringung. Stefan aus Kasachstan zum Beispiel, dessen Lebensplan um eine Festanstellung bei BMW zentriert ist, hat eine kasachische Freundin und will keine deutschen Freunde haben. Lieber sind ihm andere Andersartige, Ukrainer, Afrikaner, Türken. Zwölf Schicksale illustrieren die verschiedenen Seiten von Migration und Flucht im 21. Jahrhundert.

Didaktische Hinweise

Für den Unterricht in Ethik und Deutsch ein Diskussionsanlass, gerade in Schulen mit Kindern, die ähnliche, aber doch wieder ganz andere Geschichten erzählen können.

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • andere Länder & Kulturen, Reisen, Abenteuer
  • Politik, Gesellschaft

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 11

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft

Erscheinungsjahr

2008

ISBN

9783423428033

Umfang

176 Seiten

Medien

  • Buch