Hanna Johansen: Ich bin hier bloß die Katze
Besprechung
„Wir haben einen Hund. Man kann sich fragen, ob es nötig ist, einen Hund zu haben.“ So beginnt die Katze Ilsebill auf der ersten Seite mit viel Missbilligung vom Leben in ihrer Menschenfamilie zu erzählen. Der Hund macht ihr besonders zu schaffen, denn er kam erst ins Haus, als Ilsebill dort schon lange wohnte. Seit seinem Erscheinen dreht sich alles nur noch um ihn, ob er schlabbert, hopst oder bellt. Die Familie hängt an seinem Anblick. Eifersüchtig wünscht sich Ilsebill, dass einer diesen Hund wieder dahin bringen soll, wo er hergeholt wurde. Doch keiner erfüllt ihr diesen Wunsch. Der Hund bleibt – und zu ihrem Erschrecken – gewöhnt sie sich mit der Zeit an ihn. Eines Tages kommt die Mutter von einer Reise mit einem „schreienden Etwas“ zurück. Wieder dreht sich alles nur noch um das neue Familienmitglied. Tag und Nacht wird es umsorgt, obwohl es so komische Laute von sich gibt. Ilsebill erkennt, dass so ein Kind viel schlimmer ist als ein Hund. Beleidigt will sie sich eine neue Familie suchen und verlässt das Haus. Aber es wird Winter, draußen ist es kalt und so kehrt sie zurück und verschiebt ihr Vorhaben auf den Frühling. Doch das ist lange noch nicht alles, was der Leser von Ilsebill erfährt. So eine Katze hat noch viel mehr Probleme: Ob Feiertage anstehen, eine neue Katzendame im Revier auftaucht oder die jährlich geplante Urlaubsreise bald beginnen soll. Sie hat an allem, was nicht in ihren Katzenkram passt, etwas auszusetzen.
Ausnehmend amüsant und sprachlich hervorragend präsentiert die Autorin die Geschichte von der Katze Ilsebill, die es nicht immer einfach hat in einer Familie zu leben, die sich so wenig Zeit für sie nimmt.
Die Taschenbuchausgabe, in kurze Kapitel und viele Absätze sehr übersichtlich gegliedert, lädt nicht nur zum stillen Lesen, sondern auch zu Passagen lauten Lesens ein.
Didaktische Hinweise
Neben der Empfehlung als Freizeitlektüre bietet sich das Büchlein besonders auch zum Vorlesen im Morgenkreis der Grundschule an. Es kann uneingeschränkt als - oft schwierig zu findendes - Buch für einen Vorlesewettbewerb innerhalb der Altersgruppe Verwendung finden.
Gattung
- Romane
Eignung
als Klassenlektüre geeignetAltersempfehlung
Jgst. 3 bis 4Fächer
- Deutsch
FÜZ
- Kulturelle Bildung
- Alltagskompetenz und Lebensökonomie
Erscheinungsjahr
2010ISBN
9783423624374Umfang
124 SeitenMedien
- Buch