Dick King-Smith: Freddie, der Held

Besprechung

Freddie kommt mickrig und missgestaltet zur Welt, denn seine Vorderpfoten gleichen eher Hundepfötchen als Schweinefüßen. Deshalb wäre er beinahe vom Schweinezüchter getötet worden. Dieser „Schweinemann“ ist in den Augen der Schweine der dumme, fette Diener, der ihnen Futter bringen und sauber machen muss. Sie selbst pflegen einen höflichen Umgang untereinander und mit dem Eber, ihrem „Meister“. Anders als seine Geschwister bleibt Freddie nach der Entwöhnung bei seiner Mutter. Unter Anleitung einer Moschusente und eines Otters lernt er dank seiner besonderen Füße schwimmen und tauchen. Als die Schweineherde bei einem Hochwasser vom Hungertod bedroht ist, retten Freddie und die Ente die Tiere und auch den Schweinebauern. Dabei gerät das kleine Schwein selbst in Lebensgefahr, aus der ihn der Otter rettet. Der renommierte englische Autor erzählt anschaulich und detailgenau. Ab dem Hochwasserereignis entwickelt sich die Erzählung zu einer turbulenten Abenteuergeschichte. Interessant ist der Perspektivwechsel. Die Schweine sind hier die vornehmen, höflichen und mit Würde ausgestatteten Protagonisten, die von einem wenig ansprechend geschilderten Menschen „bedient“ werden. Peter Schössow, der Illustrator, hat für seine intensiven Schwarzweißzeichnungen den Troisdorfer Bilderbuchpreis erhalten.