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Beth Kephart: Mein Ein und Alles

Besprechung

Der Roman besteht aus zwei Handlungssträngen, die sich erst am Schluss vereinen. Sophie ist mit ihrer Mutter von Ort zu Ort gezogen, immer auf der Flucht vor dem „Bösen“, das die beiden angeblich verfolgt. Deshalb darf Sophie die heruntergekommenen Wohnungen und Häuser, in denen die beiden Unterschlupf finden, niemals verlassen, weder um in die Schule zu gehen noch um andere Kinder oder gar Erwachsene kennen zu lernen. Aber neben dem alten Haus, in dem Sophie nun lebt, wohnen ein Junge namens Joey, seine beiden liebenswerten Tanten und der Hund Harvey. Sophie befolgt die unnachgiebigen Regeln ihrer Mutter nicht mehr. Sie besucht die Nachbarn, freundet sich mit Joey an und erzählt schließlich den beiden älteren Frauen von ihren merkwürdigen Lebensumständen. Außerdem öffnet Sophie im Keller mehrere Kisten, in denen ihre Mutter allerlei versteckt hat: Alte Zeitungsausschnitte und Spielsachen. Die zweite Ich-Erzählerin ist Emmy, die sich nur wenige Minuten von ihrem Baby, ihrem Ein und Alles entfernt, um aus dem Haus eine Decke zu holen. Danach beginnt ein Albtraum. Emmys Mann behauptet, seine Frau habe das Baby ermordet, und lässt sie in die Psychiatrie einweisen. Dort wird Emmy mit Tabletten, Isolation und Wassergüssen „behandelt“. Ihre Mitpatientin Autumn, der einzige Mensch, der ihr in dieser Wahnwelt nahe ist, kommt bei der Flucht aus der Anstalt ums Leben. Emmy wird entlassen und der Leser weiß nicht, was mit ihr geschieht. Joeys Tanten haben schließlich dafür gesorgt, dass Sophie befreit wird. Ihre Mutter wird verhaftet. Es stellt sich heraus, dass sie vor fast dreißig Jahren ihre Söhne bei einem Brand verloren und später Sophie gestohlen hat. Am Ende des Romans finden Emmy und Sophie wieder zusammen.

Didaktische Hinweise

Der Zauber des Romans liegt in den beiden zunächst durch nichts verbundenen Ich-Erzählungen. Im Kopf des Lesers allerdings beginnen sich die Verhältnisse sehr viel früher zu klären als für die Figuren Sophie und Emmy. Die in den USA schon mit vielen Preisen ausgezeichnete Beth Kephart entwirft eine kunstvolle Konstruktion, die für den Leser spannend und anrührend bis zum Schluss bleibt. Im Unterricht lassen sich anhand des Romans zahlreiche Themen besprechen: Freundschaft und Vertrauen, Freiheit und starre Regeln und auch die menschenverachtenden Behandlungsmethoden in der Psychiatrie im vergangenen Jahrhundert. Der Verlag hält auf seiner Webseite Informationen zur Autorin und zum Roman bereit. Das Buch ist auch als E-Book erschienen.

Gattung

  • Romane

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 13

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2014

ISBN

9783423650083

Umfang

260 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book