Margaret Peterson Haddix: Schattenkinder - Im Zentrum der Macht

Besprechung

Trey ist ein „Schattenkind“ wie seine Freunde Luke und Nina. Schattenkinder, die dritten und folgenden Kinder pro Familie, darf es laut Staatsgesetz aber nicht geben. Um ihnen zu helfen, agieren im Untergrund mutige Personen als Doppelagenten. So Mr. Talbot von der Bevölkerungspolizei. Nach einem Machtwechsel an deren Spitze wird Talbot entlarvt, verschleppt, ebenso Luke, Nina und ihre Freunde. In diesem neuen, atemberaubenden Krimi voller Intrigen, Gefahr und Abenteuer ist Trey Held und Spielball zugleich, entkommt wie durch ein Wunder. Mit Lukes Bruder Mark wagt er das Unmögliche, überwindet seine Todesangst und hilft den Freunden mit dem Mut der Verzweiflung. Er lässt sich für die Bevölkerungspolizei rekrutieren, um in ihr Hauptquartier zu gelangen, und löst danach eine wahnwitzige Flucht- und Befreiungsaktion aus... Das Ende des Buches lässt Platz für Spekulationen. Es ist davon auszugehen, dass weitere Bände in der Reihe erscheinen werden. Durch die offenen Kapitelenden der eher kürzeren Kapitel „nötigt“ die Autorin ihre Leser geradezu das Buch in einem Zug durchzulesen. Es sensibilisiert sie für politische Geschehnisse und Behördenwillkür und stellt Fragen nach totalitären Machtstrategien, nach Menschenrechten, nach Gewalt und Widerstand. Nicht nur vor dem Hintergrund deutscher Geschichte erscheint das totalitäre System mit seiner Menschen verachtenden Einstellung beklemmend und erschreckend.