Matthew Quick: Happy Birthday, Leonard Peacock
Besprechung
Leonard hat beschlossen, dass sein achtzehnter Geburtstag der letzte Tag seines Lebens sein soll. Am Nachmittag wird er sich und seinen einstmals besten Freund erschießen. Zuvor will er sich aber noch bei den wenigen Menschen, die ihm nahestanden, mit Geschenken verabschieden. In Rückblenden erzählt „Happy Birthday, Leonard Peacock“, was Leonard mit den einzelnen Menschen verbindet, und deckt so dem Leser immer weiter auf, welche Beweggründe er für seinen Selbstmord hat. Leonards Eltern sind eine totale Katastrophe, der drogensüchtige Vater hat sich aus dem Staub gemacht, seine karrierebewusste Mutter lebt nicht bei ihm und besucht Leonard nur, wenn es Probleme gibt, um ihm dann entsprechende Vorwürfe zu machen. In der Schule ist Leonard ein Außenseiter und sein Versuch, eine religiöse Fanatikerin zu seiner Freundin zu machen, scheiterte großartig. Sein alter Nachbar, mit dem er zusammen Bogart-Filme ansieht, und sein Lehrer, Herr Silverman, sind die einzigen Menschen in seinem Leben, die Verständnis und Zuneigung für Leonards skurrilen Charakter besitzen. Als er diesen ihr Abschiedsgeschenk ohne weitere Erklärungen überreicht, wittern beide Unheil, erfahren aber von Leonard nicht, was er an diesem besonderen Tag vorhat: Er will nicht nur seinem eigenen Leben ein Ende bereiten, sondern sich davor noch an seinem einstmals besten Freund rächen. Dieser hatte ihn eine Zeit lang zu sexuellen Handlungen gezwungen hat, bis Leonard anfing, sich zu wehren.
Leonard gelingt weder der Mord noch der Selbstmord. Als er die Pistole schon an seinen Kopf geführt hat, ruft er Herr Silverman an. Dieser eilt zu ihm, kann ihn beruhigen und nimmt ihn eine Nacht bei sich auf. Am nächsten Tag hat sich zwar an Leonards Lebenssituation nichts Bedeutendes verändert, doch scheint er neuen Lebensmut aus seinem versuchten Selbstmord schöpfen zu können.
Didaktische Hinweise
Mit „Happy Birthday, Leonard Peacock“ hat Metthew Quick eine spannende Geschichte über einen Teenager am Rande des Abgrunds vorgelegt. Die Sprache des von Knut Krüger aus dem Englischen übersetzten Buchs ist zum Teil offensiv, der Ton bleibt jedoch stets einfühlsam und authentisch. Besonders erwähnenswert sind dabei die „Briefe aus der Zukunft“, eine Hausaufgabe, die Hr. Silverman Leonard aufgegeben hat, um sein Durchhaltevermögen in seiner Lebenskrise zu stärken. Er sollte sich selbst Briefe von seiner zukünftigen Frau und seiner zukünftigen Tochter schreiben, die ihn motivieren, mit seinem Leben weiter zu machen. Beide warten in der Zukunft auf ihn. „Happy Birthday, Leonard Peacock“ ist ein mitreißendes Buch über und für skurrile Typen, das Mut macht.
Gattung
- Romane
Eignung
für die Schulbibliothek empfohlenAltersempfehlung
Jgst. 10 bis 13Fächer
- Deutsch
Erscheinungsjahr
2014ISBN
9783423740067Umfang
276 SeitenMedien
- Buch