Franziska Gehm: Das Hexenkraut

Besprechung

Jakob, ein nicht allzu kräftiger und mutiger Junge, macht sich mit Marthe, der Tochter der heilkundigen Schwarzleiberin, auf den gefährlichen Weg in die Todesschlucht hinter dem Höllengebirge. Nur dort können sie das Blutkraut finden, mit dem die Schwarzleiberin Jakobs todkranke Mutter heilen kann. Es gelingt ihnen, trotz der körperlichen Strapazen und einer gefährlichen Begegnung mit einem Bären, die Jakob beinahe das Leben gekostet hätte, mit dem Heilkraut zurückzukehren. Jakob war sich zunächst selbst nicht sicher, ob Marthe und ihre Mutter nicht Hexen sind, wie manche Leute im Dorf behaupten. Die gemeinsame Bewältigung der schwierigen Aufgabe und die Begegnung mit einem ehemaligen Apotheker überzeugen ihn, dass dem nicht so ist. Inzwischen ist Marthes Mutter der Hexerei angeklagt worden, und da sie leugnet, etwas Unrechtes getan zu haben, wird die „Wasserprobe“ angeordnet, bei der sie gefesselt ins Wasser geworfen wird. Schwimmt sie an der Oberfläche, gilt sie als Hexe, geht sie unter, ist sie zwar unschuldig, verliert aber ihr Leben. Jakob gelingt es, die Frau mithilfe seiner Schwimm- und Tauchkünste und einer Tierblase zu retten. Die spannende Erzählung ist sprachlich klar und anschaulich und lässt sich leicht lesen. Zeittypische Begriffe werden meist aus dem Zusammenhang klar. Eingeschoben in die Abenteuergeschichte sind Informationstexte, die die zeitgeschichtlichen Hintergründe nahebringen und die Lebensweise veranschaulichen. Diese kurzen Sachtexte stehen in Verbindung mit detailreichen Schwarz-Weiß-Illustrationen. Das Buch verfügt über einen stabilen (glitzernden) Einband.