Y. S. Lee: Meisterspionin Mary Quinn Bd. 3: Skandal im Königshaus

Besprechung

Diesmal ermittelt die Meisterspionin Mary Quinn als Dienstmädchen im Buckingham Palace. Sie soll herausfinden, wer für die sich häufenden Diebstähle diverser kleiner Kunstgegenstände verantwortlich ist. Doch Marys Ermittlungsauftrag führt bald in eine komplett andere Richtung. Der Sohn von Königin Victoria ist in einen Mordfall verwickelt. Die Gerüchte laufen auf Hochtouren. Der Skandal in der Öffentlichkeit ist kaum abzuwenden. Die Spuren führen zu einem alten Chinesen in Londons Unterwelt, in eine Opiumhöhle. Bei dem Namen des Chinesen wird Mary stutzig. Sollte der Mordverdächtige etwa ihr Vater sein? Ihre weiteren Ermittlungen führen sie in den Londoner Tower und in unterirdische Geheimgänge des Buckingham Palace. Und ausgerechnet in den Tiefen von Londons Kanalisation trifft sie erneut auf ihre „Hassliebe“, den attraktiven James Easton. Zum Abschluss der Trilogie kommen alle Fäden der Handlung zusammen und es wird geklärt, ob Mary tatsächlich ihren Vater wiedersieht, ob James Easton Mary doch noch für sich gewinnen kann und ob es mit ihrem Agentenberuf weitergeht. Die Autorin wirft in Marys drittem und letztem Fall einen Blick auf die Abläufe und Hierarchien im Palast der Queen. Die geringschätzige Stellung von Bediensteten im London des 19. Jahrhunderts wird verpackt in Marys Dienstmädchenrolle plastisch beschrieben. Für Spannung sorgen die Fälle, die auf verschiedenen Ebenen, Familie, Liebesbeziehung und Politik, ineinander verwoben und von der Meisterspionin zu lösen sind. Y.S. Lee sorgt in ihrem historischen Krimi für kurzweilige Unterhaltung mit Happy End. Wer gerne historische Krimis mag, sollte sich von dem eigenwilligen Montage-Buchcover nicht abschrecken lassen. Die Romanetrilogie bietet sich mit ihrer Mischung aus Krimi, historischer Milieustudie und Romantik vor allem für Mädchen als Lektüre an.