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Alex Rühle: Traumspringer

Besprechung

Eine zauberhafte Reise in die Träume anderer

Über den 12-jährigen Leon wird gesagt, dass er ein Traumtänzer sei und häufig geistesabwesend. Aber genau diese Gabe beschert Leon ein höchst spannendes und auch gefährliches Erlebnis, obwohl er von sich selbst sagt, dass er nicht besonders mutig sei.

Leon besucht ein Gymnasium, in dem er zunächst kaum Freunde findet, aber schließlich in der Gruppe um den selbstbewussten Max geduldet wird, der von seinem Vater mit den neuesten Smartphone-Spielen versorgt wird und damit alle anderen Kinder, zumindest die Jungs, beeindruckt. Zu dieser Gruppe gehört auch Nina, mit der Leon gern befreundet wäre. 

Leons ungewöhnliches Abenteuer beginnt, als er im Zoo in das Fledermaushaus gerät und dahinter auf einen alten, merkwürdigen Mann trifft. In der folgenden Nacht träumt sich Max in seine Schule, in der ihm jener Mann, der sich als Morpheus vorstellt, wieder begegnet und der ihn in die Träume anderer Menschen schickt. Nach und nach erfährt Max, dass Morpheus, Ombra und drei alte Schwestern die Träume der Menschen in Glasgefäßen aufbewahren, denn Träume sind für die Menschen lebenswichtig, auch wenn sie sich nach dem Aufwachen nicht mehr daran erinnern. Morpheus‘ und Ombras Bruder Krato jedoch hat keine Lust mehr, die Träume der Menschen zu sammeln und zu behüten. Er verlässt die Welt seiner Geschwister und will in der Welt der Menschen Macht und Reichtum erlangen, indem er seinen Geschwistern die Menschenträume stiehlt und in ein Smartphone-Spiel einspeist, dem die Menschen hoffnungslos verfallen – auch Max, der das Spiel von seinem Vater bekommt, und sogar Leons Vater. Die Menschen, denen Krato die Träume entwendet hat, werden anschließend völlig teilnahmslos und verwirrt.

In Morpheus‘ Auftrag soll Leon Kratos Macht brechen und die gestohlenen Träume zurückbringen. Das gelingt Leon auch, wobei ihm Elias, der Außenseiter in der Klasse, tatkräftig und mutig hilft. Auch Nina unterstützt ihn, und am Ende hat Leon in Elias und Nina wahre Freund gefunden und nicht nur Kratos Macht gebrochen, auch der Angeber Max hat in der Klasse nichts mehr zu melden.

Didaktische Hinweise

Nach seinem Debüt als Kinderbuchautor mit dem Roman „Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst“ legt Alex Rühle mit dem „Traumspringer“ sein zweites Kinderbuch vor, in dem Leon als Ich-Erzähler fungiert und seine Geschichte sehr packend und mitreißend erzählt. Neben den phantastischen Elementen wie den Fledermäusen, die als Daumenkino gewissermaßen im doppelten Wortsinn durch das Buch flattern, spricht der Roman durchaus auch ernsthafte Themen an. Denn Elias, der mit seiner kleinen Schwester auf abenteuerlichen Wegen von Tschetschenien nach Deutschland geflohen ist, hält sich hier illegal auf und lebt in der ständigen Angst, abgeschoben zu werden. Von ihm lernt Leon, sich nicht nur im Traum, sondern auch in der Wirklichkeit zu bewähren und mutig zu sein. 

Die wundervolle klare und poetische Sprache, in der die Geschichte erzählt ist, wird Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Jahrgangsstufe ganz sicher begeistern, sie werden mit Leon mitfiebern und ihm auf seinen Traumwegen gespannt folgen. 

Der dtv Verlag hält eine Leseprobe und Informationen zum Autor bereit. Der Roman ist auch als E-Book erhältlich. Dazu gibt es hier ein kostenfreies Unterrichtsmodell.

Alle hier rezensierten Werke von Alex Rühle

Gattung

  • Fantasy

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 5 bis 6

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Interkulturelle Bildung
  • Kulturelle Bildung
  • Medienbildung/Digitale Bildung
  • Soziales Lernen
  • Sprachliche Bildung

Erscheinungsjahr

2019

ISBN

9783423762465

Umfang

256 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book