Marina Budhos: Es gibt uns doch!
Besprechung
Die Autorin wuchs mit ihrem indo-guyanischen Vater und ihrer jüdisch-amerikanischen Mutter in einer multikulturellen Gemeinde in New York auf. Sie hat bereits einige Auszeichnungen erhalten. In ihrem authentischen und aufrüttelnden Roman „Es gibt uns doch!“ beschreibt sie das Schicksal einer illegalen Einwandererfamilie in New York. Schon seit Jahren lebt die 14-jährige Nadira mit ihrer Familie illegal in New York. Sie führt ein scheinbar ganz normales Leben: geht dort zur Schule, trifft sich mit Freundinnen, spricht über Mode und wartet darauf, dass ihr Vater von der Arbeit nach Hause kommt. Eigentlich stammt Nadira und ihre Familie aus Bangladesch. Als ihre Touristen-Visa ausliefen, blieben sie einfach in Amerika wie viele ihrer Freunde und Verwandten. Stets hofften sie darauf, eines Tages eine offizielle Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Doch die Anschläge vom 11. September machen ihre Hoffnungen zunichte: Aus der Angst der Amerikaner vor Terrorismus wird auch Angst vor muslimischen Einwanderern. Aus Sorge vor Abschiebung versucht die Familie in Kanada Asyl zu beantragen. Die kanadische Grenze wird für die Familie jedoch zum unüberwindlichen Hindernis. Von schrecklichen Vorahnungen belastet, kehrt Nadira mit ihrer Familie um – doch Nadiras Vater wird verhaftet, weil man ihn für ein Sicherheitsrisiko hält. Die Mutter möchte in der Nähe des Vaters bleiben und so müssen Nadira und ihre Schwester allein zurück nach New York. Sie versuchen, ihr altes Leben wieder aufzunehmen, doch die vielen Unsicherheiten und Ängste machen den beiden Schwestern das Leben schwer. Wird ihr Vater frei kommen? Werden sie doch noch alle abgeschoben? Gibt es überhaupt noch eine Zukunft in Amerika für sie? Alle um sie herum scheinen aufzugeben. Da beginnt Nadira mutig für ein gemeinsames Leben zu kämpfen. Sie, die immer im Schatten ihrer erfolgreichen älteren Schwester stand, befreit sich von den quälenden Ängsten, geht mit ihrem Problem an die Öffentlichkeit und versucht ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Didaktische Hinweise
Der aufrüttelnde Jugendroman beschreibt nicht nur die Probleme von Illegalen, sondern greift auch Themen auf wie Migration, Integration fremder Kulturen, Adoleszenz und die Geschwister-Problematik.
Gattung
- Romane
Eignung
themenspezifisch geeignetAltersempfehlung
Jgst. 8 bis 13Fächer
- Deutsch
- Geografie/Erdkunde
- Sozialkunde/Politik und Gesellschaft
- Zusätzliche Fächer (Fachunterricht)
Erscheinungsjahr
2008ISBN
9783423782203Umfang
203 SeitenMedien
- Buch