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Berlie Doherty: Dear Nobody

Besprechung

Berlies Dohertys Jugendroman „Dear Nobody“ ist ein Klassiker der Jugendliteratur, der häufig im Englischunterricht der Mittelstufe gelesen wird. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Helen und Chris, die frisch verliebt sind. Beide stehen kurz vor dem Schulabschluss und haben ehrgeizige Pläne für die Zukunft. Als Helen kurz vor dem Abschlussexamen feststellt, dass sie von Christ schwanger ist, bricht für beide eine Welt zusammen. Der gesamte Roman ist aus der Rückschau geschrieben und beginnt damit, dass Chris seine Zelte abbricht, um nach Newcastle zu ziehen, wo er studieren will. Während er packt, wird ein Päckchen mit Briefen abgegeben und er erkennt Helens Handschrift. Es handelt sich bei den Briefen um die Briefe, die Helen während ihrer Schwangerschaft an ihr ungeborenes Kind geschrieben hat und die einen Einblick in ihre Gefühlswelt der vergangenen neun Monate geben. Ihr Inhalt macht deutlich, wie überfordert Helen und Chris zunächst sind und wie sie versuchen, die Schwangerschaft aus ihrem Alltag zu verdrängen. Erst als Helens Mutter herausfindet, dass ihre Tochter schwanger ist und einen Termin bei einer Abtreibungsklinik macht, entschließt sich Helen, das Kind zu bekommen. Obwohl Chris die ganze Zeit über zu Helen steht, stellt sich heraus, dass er sich in erster Linie Sorgen um ihre Beziehung macht, während er für das ungeborene Kind keine Gefühle entwickelt. Helen muss einsehen, dass Chris mit der Rolle des Vaters überfordert ist, und trennt sich von ihm. Die Trennung bietet ihm die Möglichkeit, sich seiner Verantwortung für das ungeborene Kind zu entziehen und er fährt nach den bestandenen A-Levels mit einem Freund nach Frankreich. Zwar eilt er nach der Geburt seiner Tochter Amy sofort ins Krankenhaus, um Helen und das Baby zu sehen, doch muss er sich erneut eingestehen: „Helen hat recht. Ich bin noch nicht bereit, dich anzunehmen (...). Ich bin noch nicht einmal bereit, mich selbst anzunehmen.“ Helen hingegen ist am Ende des Romans überzeugt, mit ihrem Bekenntnis zu ihrem Kind die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Didaktische Hinweise

Da der Roman aus der Sicht eines männlichen Protagonisten geschrieben ist, eignet sich „Dear Nobody“ (dt. Erstausgabe 1997) sehr gut als Klassenlektüre, da sich auch Jungen in mit der Thematik identifizieren können. Vorschläge für den Umgang im Unterricht (z. B. in Form eines Lesetagebuchs oder Portfolios):- Dokumentation von Helen und Chris' Stimmung während der Schwangerschaft- Umschreiben von einzelnen Textstellen, z. B. aus der Sicht von Helen, Helens Mutter, Helens Großmutter oder Chris' Mutter- Rollenspiele / Diskussionsrunden zum Thema Verantwortung, z. B. war es richtig, dass Helen sich von Chris trennt oder haben die beiden eine gemeinsame Zukunft? Wie wichtig ist eine intakte Familie?- Weiterschreiben des Romans (gelingt es Chris, sich mit seiner Vaterrolle zu identifizieren? Wie gestaltet Helen ihr Leben?)

Gattung

  • Romane

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 10

Fächer

  • Deutsch
  • Englisch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Familien- und Sexualerziehung
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft
  • Zusätzliche Fächer (Fachunterricht)

Erscheinungsjahr

2013 (Neuaufl.)

ISBN

9783423782746

Umfang

255 Seiten

Medien

  • Buch