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Robert Kisch: Möbelhaus. Ein TatsachenRomane

Besprechung

Der Verfasser, früher angesehener und erfolgreicher Journalist, schreibt unter Pseudonym (bittere Analogie zum legendären Reporter Kisch) über seine tatsächlichen Erfahrungen in der Möbelbranche. Nach dem beruflichen Aus als Folge der Krise und unter dem Zwang, seine Familie ernähren zu müssen, verdingt er sich als Möbelverkäufer in einem großen mittelständischen Möbelhaus. Hier trifft er weitere „Verlierer“, Architekten, Musiker, Hoteliers, und erlebt einen gnadenlosen Kampf aller gegen alle: Die Geschäftsleitung und ihre Beauftragten wollen wirklich das Letzte aus den Angestellten herausholen und schrecken auch nicht vor Demütigungen zurück, von denen die vielen Motivationstrainer mit ihrem Unsinn noch die geringsten sind. Verkauft wird auf Provisionsbasis, und deshalb jagen sich die Verkäufer die Kunden gegenseitig ab. Und die Kunden sind gnadenlos auf der Suche nach dem wirklich allergünstigsten Preis, sie schreien und fordern, drohen und verachten.

Das Buch ist eindrucksvoll, verständlicherweise gnadenlos einseitig, eine Suada, nach deren Lektüre man erschüttert, aber auch ermüdet ist. Eine Kürzung hätte die Lektüre erleichtert, andererseits entspricht das Buch auch wieder den endlosen Tagen im Möbelhaus, die den Verkäufer Kisch wenn nicht das Leben, so doch jedes Glück und auch seine Familie (die Frau trennt sich von ihm) kosten. Ein deprimierender und aufrüttelnder Blick auf erschreckende Arbeitsverhältnisse, gnadenlose Eigentümer, gierige Kunden.

Didaktische Hinweise

Auszugsweise auf jeden Fall für den Unterricht geeignet, auch im Vergleich zum klassischen Angestelltenroman „Kleiner Mann, was nun?“ von Hans Fallada.

Gattung

  • Romane

Eignung

in Auszügen geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Wirtschaft/Recht

FÜZ

  • Soziales Lernen
  • Werteerziehung
  • Ökonomische Verbraucherbildung

Erscheinungsjahr

2015

ISBN

9783426304044

Umfang

314 Seiten

Medien

  • Buch