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John Green: Margos Spuren

Besprechung

Als Kinder sind die beiden viel zusammen: Margo und Quentin. Einige Jahre später gehört Margo zu den ganz coolen und tonangebenden Leuten in der Schule, während sich Quentin und seine Freunde eher bei den nicht ganz so coolen befinden. Quentin betet die schöne und charismatische Margo zwar aus der Ferne an, wirklich zu tun hat er aber nichts mehr mit ihr, bis sie eines Nachts an seinem Fenster auftaucht und ihn auf einen Rachefeldzug mitnimmt. Bestraft werden alle, die Margo etwas angetan haben, und auch Quentin darf sich für ihm angetanes Unrecht revanchieren. Quentin überwindet seine Ängste und macht bei Margos abwegigen Einfällen mit. Er fühlt sich lebendig und hofft auf eine (Liebes-)beziehung. Am nächsten Tag aber ist Margo weg. Da sie nicht zum ersten Mal verschwunden ist, hält sich die Aufregung in Grenzen. Margos Eltern sind vor allem erzürnt und genervt über ihre wenig angepasste Tochter. Quentin aber findet eigenartige Spuren und steigert sich immer mehr in die Aufgabe hinein, Margo zu finden. Eine erste Spur führt zu einem verlassenen Schuppen, in dem Margo offenbar übernachtet hat. Whitmans Grashalme mit entsprechenden Unterstreichungen geben weitere Hinweise. Schließlich machen sich Quentin, seine Freunde Ben und Radar (die Dialoge zwischen ihnen sind geistreich und witzig und machen dem Leser viel Spaß) und Margos Freundin Lacey auf eine lange anstrengende Reise, wobei sie sogar auf die Zeugnisverteilung und den Schulball verzichten. Sie finden Margo, die ihnen ihre Treue zunächst wenig dankt, bis es doch zu versöhnlicheren Tönen kommt. Margo will aber nicht zurückkehren, und vor allem Quentin muss erkennen, dass sein Bild von Margo als einem Mädchen voller Stärke und Mut, ohne jede Anfechtung und Schwäche, einfach falsch war. Dennoch hat Quentin durch all diese Erlebnisse seinen eigenen und auch den Wert seiner Freunde ganz neu kennengelernt.

Auch dieses Buch John Greens zeichnet sich durch psychologisch glaubwürdige Beschreibungen jugendlichen Lebensgefühls und jugendlicher (allerdings amerikanischer) Lebenswelten aus. Ernsthaftigkeit, Tiefsinn und Komik ergänzen sich in den Beschreibungen.

Didaktische Hinweise

Das Buch ist als Angebot für die Schulbibliothek, als Lektüre und auch zur Behandlung in Referaten gut geeignet. Dabei wäre ein Vergleich mit dem bekannten Titel „Alaska“ möglich. Als Fragestellungen für die Bearbeitung bieten sich an:1. Agloe, der Ort, an dem Quentin Margo schließlich findet, ist ein Ort, den es eigentlich gar nicht gibt, er wurde zum Schutz des Urheberrechts von Landkarten erfunden (vgl. Nachwort). Dann gibt es ihn aber doch! Warum ist ein solcher Ort auch eine Metapher für das Geschehen in unserem Buch? (LÖSUNGSHINWEIS: Quentin sieht in Margo etwas, das sie nicht ist, sie ist nicht so stark und unabhängig, wie Quentin sie einschätzt. Er sucht also etwas, was so nicht existiert. Umgekehrt sieht Margo in Quentin erst eher eine wenig überzeugende Person. Sie ist, als sie sich mit ihm auf Abenteuer begibt, erstaunt, wie witzig, mutig, freundlich und interessant er ist. Sie findet also etwas, das sie so nicht vermutet hätte.)2. Eine Lehrerin nennt Margo „charismatisch“. Erklärt den Begriff hier und in anderen Zusammenhängen. 3. Quentins und Margos Eltern sind diametral entgegengesetzt gezeichnet. Entwerft dazu eine Skizze. 4. Welche Kommunikationsstrukturen haben die drei Freunde Quentin, Ben und Radar? (LÖSUNGSHINWEIS: Freundlich-kreative Ironie - möglicher Hinweis auf die Gefahren bei einem solchen Umgangston) 5. Vergleicht die amerikanische Jugend- und Schulkultur, wie sie hier dem Leser begegnet, mit unserer. 6. Wo zeigen sich in dem Buch Rücksichtslosigkeit und Brutalität, wo Freundschaft und Zuneigung? Sucht verschiedene Ordnungskriterien und macht eine Aufstellung. Überlegt euch auch Ursachen für das jeweilige Verhalten. 7. Versucht Margo in einer Art Polizeibericht zu beschreiben. 8. Spielt eine Szene, in der sich Margos Eltern über das Verschwinden ihrer Tochter unterhalten. 9. Ist Margo zu bewundern oder zu bemitleiden? 10. Ist Quentin zu beneiden oder nicht?

Gattung

  • Romane

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 9 bis 11

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Alltagskompetenz und Lebensökonomie
  • Soziales Lernen
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2010

ISBN

9783446234772

Umfang

336 Seiten

Medien

  • Buch