Jowi Schmitz: Olivia

Besprechung

Die Dinge sind nie genau so, wie man sie gerne hätte. Aber Olivia findet, dass in ihrer Familie viel zu viel nicht so ist, wie es für ein elfjähriges Mädchen sein sollte. Da wäre einmal ihr neues Zuhause: Ein Segelboot, abgestellt im Garten des Friseursalons ihres Vaters, wo sie zwischen allerlei Krimskrams hausen muss. Und dann wäre da noch die neue Schule, an der scheinbar keiner ihren, zugegeben recht eigenwilligen, Geschmack teilen will. Genau deshalb soll an der Schule auch niemand erfahren, dass Olivias Mutter tot ist. Denn deshalb sind Olivia und ihr Vater von einem friesischen Dorf in die Stadt gezogen. Aber Olivia wäre nicht Olivia Marenberg, wenn sie nicht auch gelernt hätte, dass alle noch so schwierigen Situationen erträglicher sind, wenn „du ein bisschen darüber lachen kannst“, wie die Großmutter meinte. Also denkt sich Olivia: Ist doch alles nur vorübergehend: Das neue Zuhause, die neue Schule und die Traurigkeit ihres Vaters. Das Leben geht einfach weiter. So einfach ist es aber nicht, vor der Realität wegzulaufen. Vor allem wenn der Vater sich plötzlich mit der Nachbarin Sonja anfreundet, das Chaos auf dem Segelboot kaum mehr auszuhalten ist und der „beste“ Freund sich auch nicht so verhält, wie Olivia das angenommen hatte. Und ausgerechnet dann gibt es Momente, in denen alles so, wie es ist, stimmt, Momente, in denen Olivia wirklich glücklich ist. Jowi Schmitz erzählt ehrlich und unerschrocken von den großen Themen Tod und Erwachsenwerden, indem sie Olivia ein starkes und lebenskluges Mädchen sein lässt. Ein zu gleichen Teilen heiteres und melancholisches Buch ab 10 Jahre.