Daniel Handler; Maira Kalman: 43 Gründe, warum es AUS ist

Besprechung

Ed ist der Star der Basketballmannschaft, Min eine sensible, künstlerisch begabte Filmnärrin. Als sich beide auf einer Party begegnen, funkt es zwar gewaltig, doch beim näheren Kennenlernen zeigt sich, wie grundverschieden die beiden sind. Ihre Beziehung wird kurz, aber heftig – voller Überraschungen und Entdeckungen, voller Bemühungen und Enttäuschungen. Als es aus ist, schickt Min Ed eine Kiste mit all den Dingen, die in ihrer Beziehung eine Rolle gespielt haben und einen Brief, in dem die Bedeutung des jeweiligen Gegenstandes beschrieben wird: Kronkorken (das erste gemeinsame Bier), Kinokarten (der erste Kuss), eine Pappkamera (Eds Geschenk für Min), ein Küchenhandtuch (als Min Eds Schwester Joan kennenlernte und sogar von ihr gemocht wurde), getrocknete Rosenblätter (aus dem Blumenladen, als alles herauskam), Spielzeug, Fotos, Baumsamen, einen Zuckerstreuer und dergleichen mehr. Glaubt man Mins Sichtweise, ist die Beziehung daran gescheitert, dass Ed nur an Basketball interessiert ist und von den Filmen, die ihr am Herzen liegen, keine Ahnung hat. Min, so ihre eigene Sichtweise, verkörpert aber für Ed die Chance, seinen Horizont zu erweitern. Wie sich aber beim Lesen herausstellt, ist das Ziel des Autors nicht, nur Min zu Wort kommen zu lassen, stattdessen wird durch die gewählte Perspektive erst deutlich, wie brüchig Mins eigene Sichtweise ist und dass sie ihren Freund permanent unterschätzt. Gerade ihre Sichtweise der Geschehnisse trägt schließlich einen großen Teil dazu bei, dass es zur Trennung kommt - eine Tatsache, die sie am Ende auch selbst erkennt, als sie zugibt, dass das Bild, das sie von sich selbst entworfen hat, ihr gar nicht entspricht. Daniel Handlers Romane „43 Gründe, warum es AUS ist“ wurde von der New Yorker Künstlerin Maira Kalman illustriert.