Clare Furniss: Das Jahr, nachdem die Welt stehenblieb

Besprechung

Um diese Frage geht es hier: Pearl ist 15, sie lebt mit Mum und Dad („nur“ ihr Stiefvater, aber das hat nie eine Rolle gespielt) ziemlich glücklich zusammen. Da stirbt die Mutter bei der Geburt des neuen Babys, für das die Familie eigens umgezogen ist. Zurück bleiben völlig verstört Dad, Pearl und Baby Rose, von Pearl verächtlich nur „die Ratte“ genannt. Denn Pearl zieht sich in ihrem Kummer und ihrer Verzweiflung völlig zurück und unterstellt ihrem Vater, er liebe nur noch das eigene, neue Baby. Der Vater bemüht sich geradezu verzweifelt um Pearl - wie auch die Großmutter und Pearls beste Freundin Molly. Pearl aber weist sie alle gnadenlos zurück, verkriecht sich noch tiefer in ihren Kummer und wird immer unausstehlicher. Da nützt es auch nichts, dass hin und wieder Mum aus dem Jenseits zu Besuch kommt. Verändern kann sich erst etwas, als Pearl ihren „richtigen Vater“ kennenlernt und wieder sehen kann, was sie an Dad, Molly und den anderen Menschen um sich herum hat. Und dann wird endlich auch die „Ratte“ zu „Rose“. Das Buch kann wärmstens empfohlen werden: Es ist warmherzig, authentisch, verzweifelt, hoffnungsvoll, lebendig und im Zeitalter der Patchworkfamilien sicher für viele (wahrscheinlich eher weibliche) Leser besonders interessant.