Sarah Benwell: Es .Ist. Nicht. Fair

Besprechung

Der 17jährige Sora lebt mit seiner Mutter in einer kleinen Wohnung und hat ALS. ALS ist eine nicht heilbare degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems, bei der zuerst die Muskulatur an den Extremitäten beeinträchtigt wird und dann die Organe zum Erliegen kommen. Die Krankheit verläuft immer tödlich. Sora erhält die schreckliche Diagnose, dass er nur noch wenige Monate zu leben wird. Es hat sich schon so viel für ihn verändert, denn er spielte davor Baseball und hatte viele Freunde. Nun kann er nicht mehr zur Schule gehen, sein Kontakt beschränkt sich auf die Mutter und die Großeltern. Als der Junge eines Tages zu seiner Psychologin geht, bekommt er von ihr ein Buch über Samurai. Er will nun herausfinden, was das Leben lebenswert macht. Die Antwort darauf sucht er im Internet, der einzige Ort, an dem er nicht ständig bemitleidet wird. Dort lernt er in einem Chatroom zwei Jugendliche kennen: Mai, die vom Zeichnen besessen ist, und den liebenswürdigen Kaito. Es entsteht eine virtuelle Freundschaft und die beiden jungen Leute wollen Sora nun auch in Wirklichkeit kennenlernen. Der Junge entwickelt große Ängste, dass sie sich zurückziehen könnten, wenn sie ihn im Rollstuhl mit der Krankheit ALS erleben würden. Mai und Kaito besuchen ihn zum Abendessen und alles ändert sich für Sora. Die drei werden sehr gute Freunde, sie unternehmen viel gemeinsam und besuchen Sora auch im Krankenhaus.

Beide versprechen ihm, dass sie ihn nicht alleine lassen werden, sondern bei ihm sein werden, wenn er stirbt. Doch Sora will vor allem eines: den Zeitpunkt seines Todes selbst bestimmen. Dazu braucht er die Hilfe seiner beiden Freunde...Dieses gut geschriebene Buch ist sehr intensiv zu lesen und verlangt einem jungen Erwachsenen ohne Zweifel einiges ab. Die Beschäftigung mit Krankheit, Sterben und Tod ist sicherlich kein leichtes Thema für diese Altersgruppe. Der Autorin ist es jedoch gelungen, darüber ohne Pathos und Theatralik zu schreiben. Insgesamt ist das Buch in 103 kurze Kapitel unterteilt. Es hat am Ende auch noch ein Glossar, in dem japanische Ausdrücke erklärt werden. Die Rezensentin empfiehlt es für interessierte und stabile junge Erwachsene, die auch japanische Denk-und Lebensweisen kennenlernen möchten.