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Michael Gerard Bauer: Die Nervensäge, meine Mutter, Sir Tiffy, der Nerd & ich

Besprechung

Meggie, eine höchst unzufriedene Teenagerin, will ihr Leben mit dem Antritt an der neuen Schule nun endlich ordnen: Sie will eine beste Freundin und einen Partner für den nahenden Abschlussball finden und sie will die – aus ihrer Sicht verdiente - Eins in Englisch ins Zeugnis. Dass das alles nicht so ganz klappt, daran sind vornehmlich andere schuld. Schwester Evangelista urteilt einfach zu streng und scheint ihr gegenüber voreingenommen zu sein. Der neue Freund der Mutter, die „Nervensäge“, hat wegen ihrer neuen Frisur nicht nur kein Mitleid mit ihr, sondern macht sich vielmehr noch über ihre Sorgen und Nöte deswegen lustig! Dazu dringt er in das kleine Universum von Meggie Butt und ihrer Mutter ein, ihre Burg Butt ist nicht mehr ihre Festung alleine. Sie muss ihre Mutter teilen! Eine beste Freundin ist genauso wenig in Sicht wie ein Date. Stattdessen muss sie zu Sozialstunden ins Altersheim, weil sie einen Einschreibetermin und damit die „coolen“ Angebote verpasst hat. Zu allem Übel schleppt die „Nervensäge“ auch noch den pflegebedürftigen „undichten“ Kater „Sir Tiffy“ an, der sich ausgerechnet Maggie als Freundin auserkoren hat. Es läuft also nicht rund. Und doch fügt sich nach und nach alles: Der Kater gesundet, die Nervensäge stellt sich als Mensch heraus, der sich ausnahmsweise mal nicht den Kindern der Angebeteten anbiedert, der kauzige Senior im Altenheim hat eine beeindruckende Persönlichkeit und der Nerd, der dabei mit von der Partie ist, entpuppt sich als Prinz. Wer „Nennt mich nicht Ismael“ und „Mein Hund Mister Matti“ gelesen hat, ist anfangs vom Schreibstil Bauers in diesem Buch überrascht. Die in Ich-Perspektive von Maggie erzählte Geschichte gibt dem Leser Einblick ihre verqueren, egoistischen, einfach pubertären Ansichten und Gedanken. Das sorgt für viel Komik und erinnert etwas an Gregs Tagebuch, das einen ebenfalls mit über die Hauptperson schmunzeln lässt. Anders als Greg macht Maggie aber einen klaren Reifungsprozess durch: Sie trifft auf eine Reihe von Erwachsenen, die ihren Blick auf die Welt langsam verändern und sie von einer unzufriedenen, selbstgerechten Teenagerin zu einer ausgeglichenen jungen Frau reifen lassen. Dazu gehören nicht nur ihre Englisch-Lehrerin und die Nervensäge, sondern auch der kauzige Alte, den sie im Rahmen ihrer Sozialstunden kennenlernt. Er stellt sich als bescheidener, gutherziger Mann heraus, für den Maggie zusammen mit Jeremy, so heißt der Nerd, eine Geburtstagsüberraschung bereiten will. Sogar die Katze „Sir Tiffany“ trägt dazu bei, dass das Buch nicht in bloßem Klamauk verharrt.

Didaktische Hinweise

Eine unterhaltsame, empfehlenswerte Lektüre für Mädchen, die auch in der Übersetzung Ute Mihrs viel Wortwitz hat. Empfehlung für die Schulbibliothek oder als Buchvorstellung.

Gattung

  • Romane

Eignung

in Auszügen geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 7 bis 9

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2018

ISBN

9783446258624

Umfang

280 Seiten

Medien

  • Buch