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Thomas Taylor: Malamander. Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea

Besprechung

Ein packendes Abenteuer in einem winterlichen Seebad

Tom Taylors Roman spielt in dem fiktiven englischen Küstenort Eerie-on-Sea, der zahlreiche Besonderheiten aufweist. Es gibt das Grand Nautilus Hotel direkt am Pier, in dem die zwölfjährige Hauptfigur Herbie Lemon dem ungewöhnlichen Beruf des Sachenfinders nachgeht, d.h. ein kleines Fundbüro für verlorene Gegenstände in der großen Halle des Hotels betreibt. Außerdem findet man in Eerie-on-Sea eine Bücher-Apotheke, in der ein mechanischer Meeraffe dem Kunden ein Buch zuteilt, das ihm in schwierigen Situationen weiterhelfen soll. Geführt wird die Bücher-Apotheke von der freundlichen Jenny Hanniver, welche für Herbie und seine neue Freundin Violet Parma eine ebenso wichtige Rolle spielen wird wie Wendy Fossil, die ein Fossilsurium ihr Eigen nennt, in dem sie am Strand gefundene Gegenstände verkauft.

Die wichtigste Besonderheit des Küstenortes aber ist die Legende von einem Meerungeheuer, dem Malamander, der jedes Jahr in der längsten Nacht ein rotes Ei legt, das einem Menschen alle Wünsche erfüllen kann, sofern es ihm gelingt, den Malamander in Schach zu halten, der sein Ei mit seinem Leben verteidigt.

Sowohl Herbie als auch Violet sind Waisen, aber während Violet nach Eerie-on-Sea kommt, um nach ihren vor zwölf Jahren verschwundenen Eltern zu suchen, womit das Abenteuer in Gang kommt, erfährt man von Herbies Herkunft nur, dass er eines Tages in einer Zitronenkiste, von der sich sein Nachname ableitet, an Land gespült worden ist und seitdem im Hotel lebt und arbeitet. Als Violet in Herbies wohl geordnetes Leben platzt, ist ihr bereits etwas höchst Sonderbares auf den Fersen, nämlich Hakenhand, ein Wesen, das sich in Wasserdampf verwandeln und urplötzlich verschwinden und wiederauftauchen kann. Was es mit ihm auf sich hat und mit der uralten Besitzern des Hotels, Lady Kraken, die durch eine Cameraluna das Geschehen rund um das Hotel aufmerksam verfolgt, erfährt die/der Leser/in erst im Verlauf der Handlung, die am Ende naturgemäß gut ausgeht. Aber einige Fragen bleiben offen: So weiß man zwar, warum Violets Eltern verschwunden sind, aber man erfährt nicht, wohin; auch Herbies Herkunft bleibt im Dunkeln und selbst der Malamander wahrt einen Teil seiner Geheimnisse. Deshalb ist mit mindestens einem weiteren Band zu rechnen.

Didaktische Hinweise

Die mitreißende Geschichte wird elf- bis zwölfjährige Kinder sicher begeistern, aber man kann im Unterricht über den Lesespaß hinaus Weiteres vermitteln. So ist die Jagd nach dem Malamander ein schöner Aufhänger für eine Diskussion über die Frage, inwieweit der Mensch in die Natur eingreifen darf, was auch in der Erzählung von den Figuren thematisiert wird.

Zwar steht zu Taylors Roman noch kein Unterrichtsmodell zur Verfügung, aber der Verlag hält auf seiner Website zahlreiche Materialien bereit, die sich bei der Besprechung der Geschichte wunderbar verwenden lassen. Neben einem gut gemachtem Trailer, der neugierig auf die Geschichte macht, gibt es ein Such-Rätsel sowie Zusatzmaterial zu den Personen und den Orten der Handlung. Eine ansprechende Karte, welche die wichtigsten Stätten des Küstenortes zeigt, findet sich übrigens auf den Innenseiten des Buches, sodass man den Figuren auf ihren abenteuerlichen Wegen folgen kann.   

Gattung

  • Fantasy

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 5 bis 6

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Soziales Lernen
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2019

ISBN

9783446268210

Umfang

288 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book