Kristin Helberg: Brennpunkt Syrien. Einblick in ein verschlossenes Land

Besprechung

Anders als der Titel „Brennpunkt Syrien“ vermuten lässt, handelt es sich bei Kristin Helbergs Syrienreportage nicht um eine aktuelle Einschätzung der Lage in Syrien, sondern um einen persönlichen Bericht aus dem Land, in dem die Autorin sieben Jahre lang bis zum Ausbruch des Krieg gelebt hat. Aufgrund ihrer Beobachtungen gelingt es ihr, den Alltag des von vielen Ethnien und Religionsgemeinschaften bewohnten Landes anschaulich zu beschreiben und den Lesern näher zu bringen. Indem sie von dem bunten Alltag in Damaskus erzählt, der geprägt ist durch das Zusammenleben von Sunniten und Christen und von ihren Recherchereisen als Journalistin, die sie unter anderem auf den Golan führen, schafft sie es, den westlichen Lesern einen Einblick in die Komplexität des Landes vermitteln. Wichtig für ihre Arbeit sei es ihr, so formuliert es die Autorin mehrfach, westliche Klischees zu hinterfragen und klare politische Analysen zu liefern. Aus diesem Grund reflektiert sie auch immer wieder kritisch ihre eigene Arbeit als Journalistin in einem Land, in dem eine freie Berichterstattung kaum möglich ist.