Reinhard Kaiser-Mühlecker: Roter Flieder
Besprechung
Der Autor erzählt die Geschichte einer bäuerlichen Familie von der Nazizeit bis in die neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Der „Stammvater“ musste den Hof im Innviertel verlassen, weil ihn sonst die Rache der Dorfbewohner wegen seiner Denunziationen (Genaueres erfährt der Leser nicht) getroffen hätte. Am Fuße des „Magdalenaberges“ baut sich der ehemalige Nazi Ferdinand Goldberger eine neue Existenz auf, aber trotz wirtschaftlicher Erfolge gibt es für ihn und seine Nachkommen kein wirkliches Glück mehr, als laste der Fluch der bösen Tat, der sich in Kinderlosigkeit und pathologischen Verhaltensweisen äußert, auf der folgenden Generation. Die Mitglieder der Familie bleiben in ihrer neuen Heimat Außenseiter, innerhalb der Familie herrscht Sprachlosigkeit, einzig in der Natur gibt es gelegentlich Gefühle von Ganzheit und Glück, wie überhaupt die Naturbeschreibungen in dem Buch von großer Eindringlichkeit und großem Reiz sind.
Didaktische Hinweise
Bei Jugendlichen dürfte der umfangreiche Text, der eher im Atmosphärischen als im Analytischen zu Hause ist, als Lektüreangebot nur vereinzelt akzeptiert werden. Innerhalb von Themenstellungen wie „Dorf Romane“ oder „Landschaftsschilderungen“ bietet sich das Buch jedoch durchaus zur Bearbeitung an.
Gattung
- Romane
Eignung
für die Schulbibliothek empfohlenAltersempfehlung
Jgst. 11 bis 13Fächer
- Deutsch
- Geschichte
Erscheinungsjahr
2012ISBN
9783455404234Umfang
621 SeitenMedien
- Buch