Günter Eich: Träume
Besprechung
Das Hörspiel besteht aus fünf Einzelsequenzen, wohl als Träume zu verstehen, die jeweils mit einem gedichtartigen Text eingeleitet und in gewisser Weise auch verbunden werden. Im ersten Traum befinden sich mehrere Generationen einer Familie in einem dunklen Eisenbahnwagen, in dem sie ihr Leben verbringen. Nur die Großeltern erinnern sich an die Welt außerhalb des Waggons, für die anderen ist dieses Leben normal. Am Ende wird der Zug immer schneller und rast offenbar dem Untergang zu. Im zweiten Traum verkaufen Eltern ihren Sohn an einen kranken reichen Mann, der Kinder schlachtet, um sich mit ihrem Blut zu stärken. Im dritten Traum wird eine Familie von einem imaginären Feind aus ihrem Haus vertrieben und von ihren Nachbarn aus der Stadt gejagt. Der vierte Traum zeigt zwei Europäer auf einer Expedition in Afrika. Sie werden von den einheimischen Dienern beraubt und im Stich gelassen und verlieren am Ende auch noch ihr Gedächtnis. Der letzte Traum schließlich spielt in New York, wo Termiten von Innen sowohl Häuser als auch Menschen aushöhlen und auffressen. Niemand kann sich davor retten. Alle fünf Träume beschreiben Menschen kurz vor oder schon am Beginn von Katastrophen, die vermutlich ihre Existenz vernichten werden. Der Schlaf erweist sich als eine der wenigen Möglichkeiten, versteckte Bedrohungen zu erkennen. Gleichzeitig erscheinen Aufwachen und Tätigwerden die einzige Möglichkeit, den Katastrophen doch noch zu entgehen.
Didaktische Hinweise
Merkmale und Gestaltungselemente des Hörspiels- Untersuchung zentraler Motive (z. B. Schlaf, Traum); Vergleich der jeweiligen Personenkonstellation und der Schauplätze (fünf Erdteile); Deutungsversuche (z. B. Aufwachen aus Lethargie und Gleichgültigkeit); sprachliche und inhaltliche Untersuchung der Zwischentexte
Gattung
- Dramen
Eignung
themenspezifisch geeignetAltersempfehlung
Jgst. 12 bis 13Fächer
- Deutsch
Erscheinungsjahr
1996 (1950)ISBN
9783464121305Umfang
64 SeitenMedien
- Buch
- Hörbuch