Gudrun Pausewang: So war es, als ich klein war
Besprechung
Gudrun Pausewang erinnert sich noch gut daran, in welchen Verhältnissen sie in Ostböhmen großgeworden ist. Die Eltern hatten nicht viel, arbeiteten als Kleinbauern und versuchten ihre sechs Kinder durchzubringen ohne Schulden zu machen. Der Schulweg war lang, die Winter waren kalt und manchmal fiel der Strom für das elektrische Licht in der Stube aus. Trotzdem gewinnt der Leser den Eindruck, dass Gudrun Pausewang als kleines Mädchen viele glückliche Stunden erlebt hat. Für heutige Kinder wird es interessant sein zu erfahren, wie so ein Leben vor fast hundert Jahren ausgesehen hat, so ganz ohne Kühlschrank, mit einem Bügeleisen, das man im Herd erhitzen musste, und dem Müll, den man nur zweimal im Jahr zur Müllhalde bringen musste, weil es kaum etwas gab, was man nicht weiter verwertete. In einer einfachen Sprache beschreibt die Autorin in den knappen Kapiteln dieses Büchleins einzelne Erlebnisse aus ihrer Kindheit. Es sind immer kleine Geschichten ohne großen Spannungsbogen, die ihren Reiz dadurch gewinnen, dass sie ein realistisches Bild des Alltags eines Kindes zeichnen, der sich von dem der heutigen Generation deutlich unterscheidet. So erzählt Pausewang beispielsweise, wie ihr einmal eine Ziege eines ihrer Haarbänder auffraß, berichtet von ihren Gefühlen bei ihrer ersten Karussellfahrt und wie das Weihnachtsfest im Kreis ihrer Familie früher ausgesehen hat. „So war es, als ich klein war“ ist für jüngere Kinder gut als Buch zum Vorlesen geeignet, kann aber auch den älteren beim Selbstlesen dazu dienen, einen Einblick in das ländliche Leben in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu gewinnen.
Didaktische Hinweise
Gattung
- Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher
Eignung
für die Schulbibliothek empfohlenAltersempfehlung
Jgst. 3 bis 6Fächer
- Deutsch
- Geschichte
- HSU
Erscheinungsjahr
2016ISBN
9783473524426Umfang
123 SeitenMedien
- Buch
- E-Book