Karl E. Dambach: Wenn Schüler im Internet mobben

Besprechung

Wie können mobbende Schüler dazu gebracht werden, ihr Sozialverhalten zu verändern? Diese Überlegung ist ein zentrales Anliegen dieses äußerst praxisbezogenen Büchleins. Der Berufschullehrer und Fachleiter an einem Studienseminar Karl Dambach bietet zur genannten Problematik zunächst einen theoretischen Abriss. Er definiert den Begriff Mobbing und erläutert die Entstehung in der Gruppe sowie die schmerzlichen Erfahrungen für das Mobbingopfer. In einem zweiten Abschnitt erörtert er die Psychodynamik der Rollenzuweisungen innerhalb einer Gruppe und die belastende Verstrickung in Opferrollen. Des Weiteren befasst sich der Verfasser mit den schwer durchschaubaren Mobbingverläufen und gibt Hilfen für Diagnosemöglichkeiten. Der ausführlich dargestellte Praxisteil erörtert Handlungsmöglichkeiten für Eltern und Lehrkräfte. Hier steht das einfühlsame und aufklärende Gespräch der Eltern und Erzieher im Mittelpunkt. Die Anfertigung eines Protokolls des gesamten, oft lang andauernden Prozesses wird empfohlen. Für Erzieher und Lehrkräfte werden drei Verfahren detailliert geschildert: das Gespräch mit dem Mobbingopfer, die Integration von Außenseitern und die Verbesserung des Sozialklimas in der Klasse. Das Buch schließt mit einer Erörterung verschiedener Methoden zur Prävention von Mobbing, wobei die Sensibilisierung von Selbst-und Fremdwahrnehmung im Mittelpunkt steht. Dem Autor ist mit seinem Ratgeber eine äußerst informative, fundierte und praxisnahe Behandlung der Problematik gelungen. Eltern, Erzieher, Lehrer und Menschen in beratenden Funktionen erhalten hilfreiche Tipps und viele Umsetzungsanleitungen für ihre Praxis. Das Büchlein findet in jeder Schulbibliothek unter der Rubrik „Ratgeber“ eine sinnvolle Ergänzung und wird gerne empfohlen.